Klimaschutz

Minister erteilt erste Genehmigungen für CO2-Lagerung im Untergrund

Minister erteilt erste Genehmigungen für CO2-Lagerung

Minister erteilt erste Genehmigungen für CO2-Lagerung

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Ineos und Wintershall Dea und Total Energies können nach der Erlaubnis von Klimaminister Lars Aagaard (Mod.) mit dem Lagern von Kohlendioxid im Untergrund der Nordsee beginnen. Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix

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Dänemark setzt auf das Lagern von Kohlendioxid im Untergrund, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Erste Genehmigungen hat das zuständige Ministerium nun erteilt. Und in der Bundesrepublik kommt das Thema auch wieder auf den Tisch.

Energie- und Klimaminister Lars Aagaard (Moderate) hat den ersten Unternehmen die Genehmigung erteilt, Kohlendioxid im Untergrund zu lagern. Dies teilte das Ministerium mit.

Die Lagerung im Untergrund werde dabei helfen, dass Dänemark seine Klimaziele erreiche, so Aagaard.

Genehmigungen wurden an zwei Projekte verteilt. Insgesamt sollen jährlich 13 Millionen Tonnen Kohlendioxid im Untergrund der Nordsee ab 2030 gelagert werden. Die beiden Unternehmen Ineos und Wintershall Dea betreiben das Projekt Greensand, Total Energies das Projekt Bifrost.

Ineos und Wintershall DEA wollen mit der Lagerung von 1,5 Millionen Tonnen CO2 ab 2025 beginnen und ab 2030 dann 8 Millionen Tonnen.

Total Energies rechnet mit 5 Millionen Tonnen ab 2030, will aber, wenn möglich, mehr CO2 lagern.

CCS wichtiger Baustein in Dänemark

Das dänische Parlament hatte sich in der vergangenen Wahlperiode für die Lagerung von Kohlendioxid im Untergrund entschieden, um die selbst gesteckten Klimaziele zu erreichen. Die Lagerung stellt einen wichtigen Baustein dar, um diese Ziele zu erreichen. Sie wird auch als CCS bezeichnet, was für Carbon Capture and Storage steht, also das Abscheiden und Speichern von Kohlenstoff.

In Dänemark gibt es aber auch Kritik an der Lagerung, da sie die grüne Umstellung nicht fördert, sondern Kohlendioxid nur „versteckt“. Der Branchenverband Dansk Industri hingegen freut sich über die ersten Genehmigungen. Man müsse das Tempo halten, um die Klimaziele zu erreichen. Die Genehmigungen würden ihren Teil dazu beitragen.

In Deutschland kam in jüngster Vergangenheit Bewegung in die Debatte um CCS. Nachdem eine Lagerung im Untergrund der Bundesrepublik und unterhalb der Nordsee als ausgeschlossen galt, gab es zuletzt einen Vorstoß des grünen Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck im Rahmen seiner Reise nach Norwegen, wo er sich die Technologie anschaute.

CCS-Diskussion in Deutschland

Wie „tagesschau.de“ berichtet, will die Bundesregierung in diesem Jahr eine sogenannte Carbon-Management-Strategie erarbeiten und gesetzliche Hürden beseitigen, die den Export von CO2 nach Norwegen derzeit unterbinden. Auch in Schleswig-Holstein wird mit Blick auf eine Lagerung unterhalb der Nordsee CCS wieder diskutiert.

Dem Sender „NDR“ zufolge sieht das Bundeswirtschaftsministerium großes Potenzial zur Speicherung von Kohlendioxid unterhalb der Nordsee. Die Beschlusslage im Kieler Landtag dazu sei aber eindeutig, so der Sender. Schleswig-Holstein lehne die CCS-Technik bislang ab.

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