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SF: Fußball-WM in Katar ist Außenpolitik

SF: Fußball-WM in Katar ist Außenpolitik

SF: Fußball-WM in Katar ist Außenpolitik

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Außenminister Jeppe Kofod muss sich im Parlament einer Fragestunde stellen. Foto: Martin Sylvest/Ritzau Scanpix

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Die Stützpartei der Regierung hat zwei Minister einberufen, damit diese sich nach den Menschenrechtsverletzungen im Ausrichterland der kommenden Weltmeisterschaft Gedanken darüber machten, wie man politischen Druck auf Katar ausüben kann.

Die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar ist nicht nur eines der größten Sportereignisse der Welt. Sie ist auch Außenpolitik.

Dieser Meinung ist der politische Sprecher der Sozialistischen Volkspartei, Karsten Hønge, der am Donnerstag Außenminister Jeppe Kofod (Sozialdemokraten) und Kulturministerin Joy Morgensen (Sozialdemokraten) zu einer parlamentarischen Fragestunde einberufen hat.

Er ist der Meinung, dass die dänische Regierung wegen der miserablen Arbeitsbedingungen für die Arbeiter, die die WM-Stadien und die Infrastruktur für die Veranstaltung bauen, sowie wegen Verletzungen verschiedener Menschenrechte kritisiert wird, mehr Druck auf Katar ausüben muss.

„Sport und Politik kann man nicht trennen. Es ist so offensichtlich, dass dies auch Außenpolitik ist. Das ist Imagepolitik von Katar. Das Land macht die WM nicht, weil es sich plötzlich für Fußball interessiere, sagt der politische Sprecher.

Menschenrechtsverletzungen 

Mehrere Berichte, beispielsweise der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, belegen sklavenähnliche Bedingungen für Gastarbeiter in Katar.

Sollte sich die dänische Nationalmannschaft für die WM-Endrunde qualifizieren, wird es keinen dänischen Boykott geben. Das hat der dänische Fußballverband (DBU) angekündigt.

Und auch die dänische Regierung hat bereits gesagt, dass sie nicht auf einen dänischen Boykott drängen wird.

Man kann sich nicht Sportveranstaltungen anschauen, wenn die Stadien, in denen gespielt werden soll, buchstäblich auf den Leichen der umgekommenen Bauarbeiter errichtet wurden. Ich denke, wir haben eine Nationalmannschaft und einen Nationaltrainer, die herausfinden können, wie man ein Zeichen setzen kann. Aber wir brauchen hier auch politisches Engagement. Andernfalls sind wir am Ende nur nützliche Idioten für Katar, und das sollten wir nicht sein“, so Hønge.

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