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Landwirtschaft: Klimainitiative der Regierung spaltet die Gemüter

Landwirtschaft: Klimainitiative der Regierung spaltet die Gemüter

Landwirtschaft: Klimainitiative spaltet die Gemüter

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Über 7 Millionen Tonnen Treibhausgase sollen in der dänischen Landwirtschaft künftig eingespart werden. Foto: Morten Rasmussen/Biofoto/Ritzau Scanpix

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Die dänische Regierung präsentiert am Mittwoch ihren neuen Vorschlag, um im Agrarsektor mehr Treibhausgase einzusparen. Forscher begrüßen den Vorstoß und sehen Chancen für neue Technologien. Ein Politik-Experte erwartet allerdings zähe Verhandlungen im Parlament.

Die dänische Regierung präsentiert am Mittwoch ihre neue Initiative, mit der sie den Kohlendioxid-Ausstoß in der Landwirtschaft künftig um weitere 6,6 Millionen Tonnen reduzieren möchte, nachdem bereits Einsparungen von einer halben Million Tonnen beschlossen wurden.

Jørgen E. Olesen, Leiter am Institut für Agrarökologie der Universität Aarhus, begrüßt den Vorstoß der Regierung und sieht Chancen für neue Technologien und den dänischen Export.

„Mit dieser Initiative sind wir anderen Ländern, die nicht die gleichen Probleme mit der Landwirtschaft haben und sich daher nicht besonders darauf konzentrieren, meilenweit voraus. Dies bedeutet, dass wir auch mit Forschungs- und Entwicklungsbemühungen allein dastehen werden. Wenn sich das Ganze für uns auszahlen soll, sollten wir an vorderster Front stehen, mit Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben und diese Technik exportieren können“, so Olesen.

Kritik von den Stützparteien

Bereits vor der Präsentation bekommt die Regierung allerdings schon Gegenwind für ihre Pläne. Die Einheitsliste, die Sozialistische Volkspartei und die Radikalen halten das angestrebte Ziel für unrealistisch.

„Die im Plan vorgesehene CO2-Reduzierung von 7,1 Millionen Tonnen ist eine aufgeblasene Fata Morgana, die die Realität nicht widerspiegelt“, sagt der klimapolitische Sprecher der Einheitsliste, Peder Hvelplund. Seine Kollegin von den Radikalen wirft der Regierung unter anderem „Wunschdenken“ vor.

Zähe Verhandlungen

Der politische Kommentator Hans Engell erwartet daher, dass die Verhandlungen um den Vorschlag der Regierung, die ab Donnerstag im Parlament beginnen sollen, für die Regierung eine harte Nuss werden.

„Es besteht kein Zweifel daran, dass diese Verhandlungen zu den wichtigsten und schwierigsten gehören werden, die die Regierung in ihrer Amtszeit bisher hatte. Es wurde lange angenommen, dass das, was die Regierung vorschlagen wird, auf einem Niveau liegen würde, das die Unterstützerparteien in keiner Weise für ausreichend halten würden“, sagt Engell.

Auf der anderen Seite seien die blauen Parteien, bei denen es vor allem eine große, offene Frage sei, ob insbesondere Venstre einer Absprache zustimmen werde. Mit dem bisherigen Vorschlag seien definitiv lange und zähe Verhandlungen programmiert, so Engell weiter.

Auf einer Pressekonferenz ab 11 Uhr präsentiert die Regierung ihren genauen Vorschlag.

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