Dänemark

Kofod: Wir müssen Russland Einhalt gebieten

Kofod: Wir müssen Russland Einhalt gebieten

Kofod: Wir müssen Russland Einhalt gebieten

Ritzau/kj
Kopenhagen
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Wir stehen vor einer sehr dunklen Zeit, wenn wir Russlands Versuch, die Grenzen in Europa mit militärischer Gewalt zu verändern, nicht stoppen, so Außenminister Jeppe Kofod. Foto: Ida Marie Odgaard/Ritzau Scanpix

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In einem Interview spricht Außenminister Jeppe Kofod bei seinem Besuch in Georgien über den Krieg in der Ukraine. Dänemark sei bereit, noch härter gegen Russland vorzugehen.

Dänemark ist bereit, bei der Verhängung von Sanktionen gegen Russland als Strafe für den Angriff auf die Ukraine bis zum Äußersten zu gehen.

„Wir würden gerne weitere Sanktionen sehen. Wir sind zu allem bereit, was auf dem Tisch liegt“, so Außenminister Jeppe Kofod (Soz.) im Interview:

„Dänemark unterstützt die härtesten Sanktionen, auf die wir uns mit unseren Partnerinnen und Partnern in Europa und Nordamerika einigen können.“

Wirtschaftliche und diplomatische Sanktionen

Dazu gehören weitere Wirtschaftssanktionen gegen ein Russland, das, laut Außenministerium, bereits auf den Staatsbankrott zusteuert, und diplomatische Sanktionen. Zum Beispiel die Ausweisung russischer Diplomatinnen und Diplomaten, was in den vergangenen 25 Jahren nur einmal geschehen ist.

Es ist wichtig, dass wir alles tun, um zu zeigen, dass das, was Russland der Ukraine angetan hat, ein großer strategischer Fehler ist.

Jeppe Kofod, Außenminister

„Als dänischer Außenminister schließe ich nichts aus“, sagt er.

„Es ist wichtig, dass wir alles tun, um zu zeigen, dass das, was Russland der Ukraine angetan hat, ein großer strategischer Fehler ist.“

Georgien und Moldau in Angst

Kofod hat diese Woche Georgien besucht, ebenso wie vor einigen Wochen die Republik Moldau.

Beide Länder waren Teil der ehemaligen Sowjetunion. Und beide fürchten, dass sie die nächsten Opfer des russischen Präsidenten Wladimir Putin sein könnten.

„Was wir jetzt sehen, ist ein Russland, das wieder völlig imperialistische Träume von der Wiederherstellung von Teilen des russischen Reiches hat. Das haben wir 2008 in Georgien und 2014 in der Ukraine mit der Krim und dem Donbas gesehen. Und jetzt im Jahr 2022 mit dem gewaltsamen Krieg in der Ukraine.“

Russland Einhalt gebieten

Der Außenminister glaubt, dass „wir uns in einer sehr gefährlichen Zeit befinden, in der ein autokratisches Regime alle Normen und Regeln missachtet und die Grenzen Europas mit militärischer Gewalt verändern will.“

Wenn wir dem nicht Einhalt gebieten, stehen uns sehr dunkle Zeiten bevor.

Jeppe Kofod, Außenminister

„Wenn wir dem nicht Einhalt gebieten, stehen uns sehr dunkle Zeiten bevor“, sagt Jeppe Kofod in einem Interview mit der Nachrichtenagentur „Ritzau“ während seines Besuchs in Georgien.

Der Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar sei ein dramatischer Einschnitt in der europäischen Geschichte und Sicherheit.

Kofod: Angriff habe alles verändert

„Der Angriff läutet eine ganz neue Ära ein. Man muss schon bis zum Fall der Mauer im Jahr 1989 zurückgehen, um eine so große Veränderung zu finden. Als der Kalte Krieg endete, dachten wir, wir befänden uns in einer Nachkriegszeit. Aber jetzt stellt sich heraus, dass es eine Zwischenkriegszeit war. Mit dem Angriff auf die Ukraine hat sich alles geändert“, so Kofod.

„Russland hat das zweitgrößte Land Europas mit einer militärischen Macht und Brutalität angegriffen und überfallen, wie es sie in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben hat. Daher müssen sich alle Länder fragen, was wir tun können, um zu einem sichereren Europa und einem sichereren Dänemark beizutragen“, so der Außenminister.

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