Folketing

Jens Rohde verlässt die Politik nach der kommenden Wahl

Jens Rohde verlässt die Politik nach der kommenden Wahl

Jens Rohde verlässt die Politik nach der kommenden Wahl

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Kopenhagen
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Jens Rohde ist derzeit einziger Abgeordneter der Christdemokraten (Archivfoto). Foto: Philip Davali/Ritzau Scanpix

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Nach dann 25 Jahren in der Spitzenpolitik will der heutige Christdemokrat mit deutschen Wurzeln beruflich in Zukunft ein „niedrigeres Konfliktniveau“ haben.

Der Folketingsabgeordnete Jens Rohde beendet nach der kommenden Wahl seine politische Laufbahn. Das hat er „Ekstra Bladet“ mitgeteilt.

„Ich will in meinem Leben etwas anderes als Politik. Die Entscheidung ist über einen längeren Zeitraum gereift“, sagt Rohde, 1970 in Holstebro geborener Sohn eines dänischen Konzertmeisters und einer aus Deutschland stammenden Krankenpflegerin.

Christdemokraten durch Parteiwechsel zu Mandat verholfen

Rohde ist derzeit einziger Abgeordneter der Christdemokraten im Folketing – und dies auch nur, weil der 2019 für die Radikale Venstre ins Parlament gewählte Rohde seine Fraktion im Januar verlassen hatte und den Christdemokraten im April 2021 beigetreten war.

Er habe seinen Entschluss der Vorsitzenden der Christdemokraten, Isabella Arendt, bereits mitgeteilt, so Rohde zu „Ekstra Bladet“. Damit muss die Partei bei der kommenden Wahl, die bis zum 4. Juni 2023 abgehalten werden muss, auf ihr prominentestes Mitglied verzichten.

„Ich bin 52 Jahre alt und will etwas außerhalb der Politik. Etwas mit einem niedrigeren Konfliktniveau“, so Rohde.

Aus Viborg nach Kopenhagen, Brüssel und Straßburg

Der in Viborg beheimatete Rohde wurde nach vielen Jahren als Mitarbeiter beim lokalen Sender „Radio Viborg“ erstmals 1998 ins Folketing gewählt und wurde 2001 Fraktionssprecher der rechtsliberalen Venstre. Nach der Wiederwahl 2005 verließ er zum Jahreswechsel 2006/2007 die Politik vorübergehend wieder, um Geschäftsführer bei „TV2 Radio“ zu werden.

Nachdem Rohde dort schon im November 2007 wieder entlassen wurde, kandidierte er 2009 erfolgreich für das Europaparlament, wo er den Vorsitz der Venstre-Gruppe übernahm. Nach der Wiederwahl 2014 verließ er 2015 Venstre und wurde Mitglied der sozialliberalen Radikale Venstre, für die er nach seiner Tätigkeit im Europaparlament bis 2019 erneut ins Folketing gewählt wurde.

2021 dann wechselte Rohde erneut die Partei und verhalf den Christdemokraten so zu einem Folketingsmandat.

 

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