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Espersen fürchtet um DF-Fortbestand

Espersen fürchtet um DF-Fortbestand

Espersen fürchtet um DF-Fortbestand

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Søren Espersen (Dänische Volkspartei) ist sauer auf die vier ehemaligen Parteimitglieder (Archivfoto). Foto: Martin Sylvest/Ritzau Scanpix

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Die Dänische Volkspartei kommt weiterhin nicht zur Ruhe. Sie muss fünf Parteiaustritte verkraften. Da es sich um Parlamentsabgeordnete handelt, hat dies auch politische Konsequenzen.

Nachdem am Montagabend vier Mitglieder der Dänischen Volkspartei (DF) angekündigt hatten, die Partei zu verlassen, befürchtet Søren Espersen, ehemaliger DF-Vizevorsitzender, im schlimmsten Fall den Untergang der Partei. Gegenüber „Danmarks Radio“ bezeichnete er die Entscheidung der vier als „Fahnenflucht“ und „Verrat“. Diese – Bent Bøgsted, Liselott Blixt, Karina Adsbøl und Lise Bech – begründeten ihren Schritt mit der Wahl Morten Messerschmidts zum Parteivorsitzenden.

Mit derselben Begründung hatte bereits der ehemalige Parlamentsabgeordnete Martin Henriksen die Partei verlassen.

Morten Messerschmidt verwies in einer Reaktion gegenüber der Nachrichtenagentur „Ritzau“ auf das Votum der Parteimitglieder, die ihn zum neuen Vorsitzenden gewählt hätten. Er habe erwartet, dass man sich loyal gegenüber dieser Entscheidung verhalte, so Messerschmidt.

Mittlerweile fünf Austritte

Alle vier sind Parlamentsabgeordnete, die Zahl der DF-Mandate schrumpft jedoch von 16 auf 11, da am Dienstagmorgen Hans Kristian Skibby der Zeitung „Berlingske" und „TV2" mitteilte, auch er werde DF verlassen.

Die fünf Austritte von Parlamentsabgeordneten haben für die Partei Konsequenzen. In mehreren Fällen hatte die Dänische Volkspartei der Regierung wichtige Stimmen für große politische Absprachen gegeben. Nun, mit fünf Abgeordneten weniger, ist DF nicht mehr groß genug, um eine Stützpartei in Vereinbarungen zu ersetzen. DF sorgte bei der sogenannten Arne-Pension für die nötige Mehrheit, auch waren die Stimmen der Partei entscheidend, als es um ein Gesetz gegen Immobilienspekulanten ging.

Wie die Zeitung „Ekstra Bladet“ berichtet, soll Martin Henriksen nun beim Innenministerium einen Antrag auf Zulassung für eine neue Partei gestellt haben. Der Name ist noch nicht bekannt. Dem Blatt gegenüber wollte Henriksen eine Parteineugründung nicht kommentieren. DF habe sich verändert, man habe dort eine andere Richtung eingeschlagen. Daraus müsse er Konsequenzen ziehen, so Henriksen zu „Ritzau“.

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