Kopenhagen

Die Stimmen zum Børsen-Brand: „Unser Notre-Dame-Moment“

Die Stimmen zum Børsen-Brand: „Unser Notre-Dame-Moment“

Die Stimmen zum Børsen-Brand: „Unser Notre-Dame-Moment“

ghe/Ritzau
Kopenhagen
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Børsen
Feuerwehrkräfte kämpfen von außen und innen gegen die Flammen. Foto: Walter Turnowsky

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Das historische Børsen-Gebäude in Kopenhagen brennt lichterloh, der ikonische Turm des 400 Jahre alten Gebäudes ist ein Raub der Flammen geworden. Zahlreiche Politikerinnen und Politiker äußern sich bestürzt. Auch König Frederik X. äußerte sich zu dem Brand. Das sind die Stimmen.

Der Brand in Børsen hält eine ganze Nation in Atem. Seit am frühen Dienstagmorgen ein Großbrand in dem historischen Gebäude ausgebrochen ist, kämpfen mehr als 120 Einsatzkräfte darum, das Feuer einzudämmen. Der ikonische Turm des 400 Jahre alten Hauses ist den Flammen bereits zum Opfer gefallen. Eine Reihe von Politikerinnen und Politikern reagiert auf den Brand in der ehemaligen Börse. 

Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) sprach von einem Stück dänischer Geschichte, das dort brennt. Es seien schreckliche Bilder. „Børsen ist eines der ikonischsten Gebäude Kopenhagens. Ein Symbol mit 400 Jahre langer Geschichte in Dänemark. Ein nicht zu ersetzendes Kulturerbe. Es schmerzt, es so zu sehen“, schrieb Frederiksen auf Facebook. Sie dankte den Einsatzkräften für ihren Kampf gegen die Flammen.

Troels Lund Poulsen: „Schreckliche Bilder“

Der Vorsitzende von Venstre, Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen, sprach von „unserem Notre-Dame-Moment“. „Schreckliche Bilder von Børsen. So traurig. Ein ikonisches Gebäude, das uns allen viel bedeutet, denke ich. Unser Notre-Dame-Moment“, schreibt er auf „X“. Die Kathedrale in Paris war am 15. April 2019 durch einen Großbrand teilweise zerstört worden. Sie ist seit 1991 Weltkulturerbe und wird derzeit wieder aufgebaut.

Ebenfalls auf „X“ äußerte sich Kulturminister Jakob Engel-Schmidt (Moderate). Er sprach von „schrecklichen Bildern“. 400 Jahre dänisches Kulturerbe stünden in Flammen.

Dank an Einsatzkräfte

Justizminister Peter Hummelgaard (Soz.) dankte Feuerwehrleuten und Polizei: „Danke an unsere qualifizierten Feuerwehrleute, Polizisten und Retter, die derzeit einen erbitterten Kampf gegen Feuer und Inferno führen, um Menschenleben und unser historisches Kulturerbe zu retten“, schreibt er auf „X“.

Außenminister Lars Løkke Rasmussen (Moderate) nennt die Geschehnisse eine Katastrophe. „Schrecklich. Dieses Wort kam mir in den Sinn, als ich heute Morgen erfuhr, dass Børsen in Flammen steht. Stunden später trifft das Wort nicht mehr zu“, schreibt er auf „X“.

Königshaus meldet sich zu Wort

Auch König Frederik X. meldete sich auf Facebook mit einem emotionalen Statement zu Wort. „Heute Morgen sind wir mit einem traurigen Anblick aufgewacht, als Rauch über den Dächern Kopenhagens von einem verheerenden Brand der Börse zeugte.“ 

400 Jahre lang sei das Bauwerk von König Christian IV. ein markantes Wahrzeichen Kopenhagens gewesen, so König Frederik. „Über Generationen hat der charakteristische Drachenturm die Stadt der Türme Kopenhagen geprägt.“ Bis heute sei das historische Gebäude ein bemerkenswertes Symbol der Hauptstadt gewesen und ein Bauwerk, auf das die Nation stolz gewesen ist, heißt es weiter.  

„Die Königin und ich danken allen, die seit dem frühen Morgen sichergestellt haben, dass niemand zu Schaden gekommen ist und allen, die dafür gekämpft haben, so viel wie möglich vom Gebäude und den zahlreichen Kulturschätzen zu retten.“

Das Gebäude befindet sich direkt neben der Christiansborg, wo die Angestellten angewiesen wurden, die Fenster geschlossen zu halten, und ein Flügel evakuiert wurde.

Monika Rubin von den Moderaten sprach von schrecklichen Ereignissen, während Venstre-Politikerin Louise Schack Elholm Børsen einen „nationalen Schatz“ nannte.

Søren Espersen von den Dänemarkdemokraten, der selbst von den Evakuierungsmaßnahmen auf Christiansborg betroffen war, erklärt: „Ein trauriger Tag!“ 

Morten Messerschmidt (Dänische Volkspartei) sagte auf „X“: „Wie schrecklich. Ich glaube, die Herzen aller Däninnen und Dänen bluten bei dem Anblick der brennenden Börse. Selbstverständlich muss sie wieder aufgebaut werden. Aus der Asche wird der Phönix auferstehen.“

Eines der ältesten Gebäude Kopenhagens

Børsen befindet sich auf Slotsholmen in Kopenhagen. Das Gebäude wurde 1625 mit einem Kirchturm fertiggestellt und ist eines der ältesten Gebäude der Stadt.  

Die Kopenhagener Polizei teilte am Dienstagmorgen kurz vor 8 Uhr mit, dass sie eine Meldung über Rauch im Børsen erhalten habe. Die ehemalige Börse wird derzeit restauriert. Deshalb ist das Gebäude eingerüstet.

Kurz nach 8 Uhr am Dienstagmorgen war die Turmspitze des Gebäudes vollständig von Rauch umgeben, und um sie herum waren starke Flammen zu sehen. Gegen 8.30 Uhr stürzte die Turmspitze ein, wie TV-Bilder zeigten.

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