Flucht und Einwanderung

Asylanträge: Dänemark stellt hohe Anforderungen

Asylanträge: Dänemark stellt hohe Anforderungen

Asylanträge: Dänemark stellt hohe Anforderungen

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Kopenhagen
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2017 wurden lediglich 26 Prozent der Asylanträge genehmigt. Foto: Archivbild: DN

EU-weit ist Dänemark eines der Länder, wo die Asyl-Bedingungen am schärfsten sind. Viele Asylbewerber werden abgelehnt.

Die Anzahl der Asylbewerber und derjenigen, die eine vorübergehende Aufenthaltsgenehmigung bekommen, ist deutlich gesunken. Das berichtet die Online-Zeitung Altinget.

Eine Eurostat-Analyse der Erstbehandlung von Asylanträgen in den einzelnen EU-Ländern zeigt, dass die dänische Ausländerbehörde 2017 lediglich 26 Prozent der Anträge genehmigt hat.  2016 bekamen noch 82 Prozent eine vorübergehende Aufenthaltsgenehmigung – weit über dem damaligen EU-Durchschnitt von 60 Prozent.

Der deutliche Rückgang 2017 bedeutete, dass Dänemark hinter Tschechien und Bulgarien das Land mit den schärfsten Bedingungen für Asylanträge ist.

Plausible Erklärung

Die Ausländerbehörde erläutert gegenüber Altinget, dass es für den deutlichen Rückgang an genehmigten Anträgen eine plausible Erklärung gebe. Die Zusammensetzung der Nationalitäten von Asylbewerbern habe sich im ersten Halbjahr von 2017 geändert. So landeten viele Anträge von Iranern, Afghanen und Staatenlosen auf den Arbeitstischen der Behörde. „Das hat dazu beigetragen, dass die Anzahl genehmigter Bewerbungen gefallen ist“, so die Ausländerbehörde zu Altinget.

Holger K. Nielsen, ausländerpolitischer Sprecher der Volkssozialisten, erklärt, dass die Eurostat-Zahlen zeigen, dass Dänemark die Asylbewerbungen anders einschätzt als die übrigen EU-Länder. „Ich finde es schade, dass wir uns unserer Verantwortung nicht bewusst sind“, so Nielsen.

Die Nachbarländer Deutschland und Schweden haben 2017  48 Prozent der Anträge genehmigt.

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