Krieg in der Ukraine
Arbeitserlaubnis: Keine freien Termine für Geflüchtete bei den Behörden
Arbeitserlaubnis: Keine freien Termine für Geflüchtete bei den Behörden
Keine freien Termine für Geflüchtete bei den Behörden
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Um eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis zu erhalten, müssen geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer in einem der vier landesweiten Bürgerservicezentren vorstellig werden. Doch Termine sind aktuell so gut wie nicht zu bekommen.
Weil sich in diesen Tagen mehrere Tausend Ukrainer um eine Aufenthaltserlaubnis in Dänemark bewerben, ist ein riesiger Stau im System entstanden. Das berichtet die Zeitung „Politiken“.
Für eine Aufenthaltserlaubnis müssen sie einen Antrag ausfüllen und einen Termin für die Abnahme ihrer Fingerabdrücke in einem der vier Bürgerservicezentren buchen.
Die befinden sich in Aalborg, Aarhus, Odense und Næstved.
Als „Politiken“ am Donnerstagnachmittag die freien Terminzeiten überprüfte, um Fingerabdrücke nehmen zu lassen, gab es in Aalborg, Aarhus und Odense in diesem Jahr keinen freien Termin mehr.
Es seien keine haltbaren Zustände, sagt Jakob Brandt, Direktor von SMVdanmark, der dänische kleine und mittlere Unternehmen vertritt.
Vorschläge zur Beschleunigung
„Das Ergebnis der Anträge kennen wir ja schon. Es geht nicht darum, ob die Ukrainer eine Aufenthaltserlaubnis haben sollen, sondern wann sie diese bekommen. Da wird es zum absurden Theater, dass man aus Krieg und Zerstörung kommt und dann in Dänemark in Passivität geparkt wird, weil wir einige bürokratische Systeme haben, die völlig überfordert sind“, sagt er zu „Ritzau“.
Er schlägt vor, den Ukrainerinnen und Ukrainern entweder Ausnahmegenehmigungen zu erteilen, damit sie wie EU-Bürger vom ersten Tag an arbeiten dürfen, oder dass es ihnen ermöglicht wird, ihren Aufenthaltstitel digital zu beantragen und damit auf die Abgabe von Fingerabdrücken zu verzichten. Ist dies keine Option, sollten seiner Meinung nach die einzelnen Kommunen die Fingerabdrücke abnehmen dürfen.
Regierung rechnet mit mehr als 20.000 Menschen
Im Folketing wurde in wenigen Tagen ein Sondergesetz verabschiedet, um den Geflüchteten schnell den Aufenthalt, die Arbeit und die Schule in Dänemark zu ermöglichen.
Die Regierung hatte zunächst angekündigt, dass rund 20.000 Ukrainer vor der russischen Invasion aus ihrer Heimat nach Dänemark fliehen würden. Am Donnerstag sagte Außen- und Integrationsminister Mattias Tesfaye (Soz.) dann, die Regierung rechne mittlerweile damit, dass es „deutlich mehr“ als die 20.000 Menschen werden könnten.