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Afghanistan: Evakuierung noch nicht abgeschlossen

Afghanistan: Evakuierung noch nicht abgeschlossen

Afghanistan: Evakuierung noch nicht abgeschlossen

Ritzau/hm
Kopenhagen/Kabul
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Die Situation auf dem Flughafen in Kabul am Montag, 16. August Foto: AFP/Ritzau Scanpix

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Die Taliban haben die Hauptstadt Kabul eingenommen. Unterdessen hat Dänemark die Evakuierung von dänischen Staatsbürgern und lokalen Mitarbeitern noch nicht abgeschlossen. Die Einheitsliste spricht von Behördenversagen.

Wie Verteidigungsministerin Trine Bramsen (Soz.) am Montagmorgen dem Sender „Danmarks Radio“ sagte, ist eine Gruppe von Dänen und Norwegern am späten Sonntagabend „unter sehr schwierigen Bedingungen“ aus Afghanistan evakuiert worden.

Noch haben nicht alle Dänen nach Aussage der Ministerin das Land verlassen, wo die Taliban am Sonntagabend die Hauptstadt Kabul einnahmen. Präsident Ashraf Ghani hat das Land verlassen.

Kofod: noch lange nicht fertig

Die Streitkräfte sind weiterhin damit beschäftigt, dänische Staatsbürger und lokale Mitarbeiter aus dem Chaos zu evakuieren. „Wir sind noch lange nicht fertig“, so Außenminister Jeppe Kofod (Soz.). Seinen Worten nach ist Dänemark aber eines der wenigen Länder, die genug Flugzeuge im Gebiet haben.

Der Flughafen in Kabul ist nur noch für militärische Flugzeuge geöffnet. Bilder und Videos zeigen Afghanen, die verzweifelt versuchen, einen Flug ins Ausland zu ergattern. „Die Situation ist sehr ernst, und es ist schwer, dort zu operieren“, stellte die Verteidigungsministerin fest.

Regierungschefin Mette Frederiksen (Soz.) bezeichnete die Situation in Afghanistan als „nicht nur ernst, sondern katastrophal“.

Dänemark will rund 45 lokale Mitarbeiter und deren Angehörige ausfliegen. Wie weit fortgeschritten die Evakuierung ist, kommentieren die Streitkräfte nicht.

Einheitsliste spricht von Behördenversagen

Die verteidigungspolitische Sprecherin der Einheitsliste, Eva Flyvholm, ist über die schleppende Evakuierung empört und spricht von einem schweren Versagen der dänischen Behörden.

Auf Twitter schreibt sie, die jetzige Situation hätte man durch frühzeitige Ausstellung von Visa und einer ebensolchen Evakuierung umgehen können.

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