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Folketingsmehrheit wünscht mehr Bahn-Ausschreibungen

Folketingsmehrheit wünscht mehr Bahn-Ausschreibungen

Folketingsmehrheit wünscht mehr Bahn-Ausschreibungen

Kopenhagen
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Das Fiasko mit den meist defekten IC4/IC2-Triebwagen der DSB soll sich bei der Beschaffung neuer elektrischer Züge unter Regie einer staatlichen Materialgesellschaft nicht wiederholen. Foto: Volker Heesch

Minister: Chance für private Zugverkehrsunternehmen soll Qualität des dänischen Schienenverkehrs erhöhen. Aufgrund von Fehlentscheidungen wie Unterbrechung der Elektrifizierung sei die Qualität im dänischen Bahnverkehr gesunken.

Minister: Chance für private Zugverkehrsunternehmen soll Qualität des dänischen Schienenverkehrs erhöhen. Aufgrund von Fehlentscheidungen wie Unterbrechung der Elektrifizierung sei die Qualität im dänischen Bahnverkehr gesunken.

Der Eisenbahnverkehr in Dänemark steht  vor einer grundlegenden Neuorganisation. Transportminister Ole Birk Olesen (Liberale Allianz) kann mit einer Folketingsmehrheit einschließlich Sozialdemokraten und Dänischer Volkspartei bei seinen gestern präsentierten Plänen rechnen, auch im Fernverkehr durch Ausschreibungen  privaten Verkehrsunternehmen eine Chance zu geben.

Birk Olesen nennt als Begründung für die künftig verstärkte Konkurrenz im dänischen Bahnverkehr  das Ziel,  die Qualität des Bahnverkehrs im Interesse der Kunden zu erhöhen. „Die Bahn muss einen schnellen und zuverlässigen Transport zu angemessenen Preisen zwischen den Landesteilen liefern. Und es ist wichtig, dass wir eine gute Bedienung im ganzen Land sichern, damit wir Gedränge in den großen Städten vermindern und gleichzeitig dafür sorgen, dass die Bevölkerung in den dünner besiedelten Landesteilen eine Alternative zum Auto hat“, erklärte Ole Birk Olesen und betonte seine Erwartung, dass mehr marktorientierte Lösungen bedeutende Mittel frei setzen, zu deren Verwendung  von politischer Seite Prioritäten gesetzt werden müssten.

Der Politiker der Liberalen Allianz unterstreicht, dass sich die Politik künftig nicht mehr in Details des Bahnbetriebs durch die Verkehrsunternehmen einmischen sollte. Er erklärte auch, dass die staatliche Bahngesellschaft (DSB) auch künftig eine bedeutende Rolle im dänischen Schienenverkehr spielen könnten, wenn sie effektiv und kundenorientiert arbeiteten. Der Minister wiederholt die Ankündigung, dass  die Züge, mit denen künftig auch private Unternehmen verstärkt Verkehrsleistungen im Schienennetz erbringen können, von einer staatlichen Materialgesellschaft beschafft und betrieben werden. Kern die künftigen Strategie sei es, anstelle der unzeitgemäßen DSB-Züge zuverlässige elektrische Züge  anzuschaffen. Die Wartung der Züge, die bisher in DSB-Werkstätten repariert werden, solle den Zugherstellern übertragen werden.  Vorgesehen sei auch ein „dynamisches Preissystem“, das den Kunden vermehrt günstige Fahrkarten zu verkehrsschwachen Zeiten bescheren soll.

Die neuen Signale in der Bahnpolitik der Regierung können in mehreren Darlegungen des Transportministeriums nachgelesen werden.
Diese stützen sich auf Analysen der Beratungsfirmen McKinsey & Co.  und Struensee & Co., die mehr Konkurrenz und Liberalisierung im dänischen Bahnverkehr als  Weg zu einem besseren  Bahnverkehr  empfehlen, der in Dänemark in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen werde.   
Die Fachleute hatten festgestellt, dass in Dänemark ein recht umfangreiches Bahnangebot vorhanden sei.  Es werde im Verhältnis zum Streckennetz und der Zahl der Einwohner sehr viel Bahn gefahren. Im Vergleich mit anderen Staaten sei der Betrieb aber relativ teuer. Der Staat zahle jährlich 4,3 Mrd. Kronen für den Bahnverkehr. Aufgrund von Fehlentscheidungen wie Unterbrechung der Elektrifizierung sei die Qualität im dänischen Bahnverkehr gesunken.

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