Energiewende

Regierung will Zusammenarbeit bei grünem Strom aus der Ostsee

Regierung will Zusammenarbeit bei grünem Strom aus der Ostsee

Regierung will Zusammenarbeit bei Strom aus der Ostsee

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) war im Mai Gastgeberin für einen Klimagipfel in Esbjerg, an dem die Regierungschefs aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien teilnahmen. Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix

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Die Regierung will mit den Ostsee-Anrainerstaaten bei der künftigen Nutzung von Meereswind zur Erzeugung von grünem Strom zusammenarbeiten. Am 30. August ist Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) Gastgeberin für ein europäisches Gipfeltreffen auf Bornholm, bei dem die Möglichkeiten für eine gemeinsame Nutzung ausgelotet werden sollen.

Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) ist am 30. August Gastgeberin für ein Gipfeltreffen mit den Ostsee-Anrainerstaaten auf Bornholm zum Thema Energiegewinnung aus der Ostsee. Teilnehmen werden Regierungsvertreterinnen und -vertreter oder andere politische Repräsentantinnen und Repräsentanten aus Deutschland, Polen, Schweden, Finnland, Estland, Lettland und Litauen sowie die EU-Kommission.

Schwerpunkt auf Fragen der Energiesicherheit

Der Schwerpunkt soll nach Angaben von Klima-, Energie- und Versorgungsminister Dan Jørgensen (Soz.) auf Fragen der Energiesicherheit im Lichte des Ukraine-Krieges sowie der Klimakrise liegen. Ihm zufolge schlummert in der Ostsee nämlich ein ungenutztes Potenzial für grüne Energie.

„Es geht darum, die Zusammenarbeit mit den übrigen Ländern, die vonseiten der EU an die Ostsee grenzen, zu beschleunigen. Hier bin ich optimistisch, denn es ist immer von Vorteil, in Energiefragen zusammenzuarbeiten“, sagt Jørgensen.

Gemeinsame Rahmenbedingungen schaffen

Konkret geht es Dan Jørgensen darum, gemeinsame Rahmenbedingungen für den Ausbau grüner Energie zu schaffen, wobei der Schwerpunkt vor allem auf der Energiegewinnung aus Meereswind liegen soll.

Nach Angaben des Klima-, Energie- und Forschungsministeriums bietet die Ostseeregion ein Meereswind-Potenzial von 2,8 Gigawatt. Bis zum Jahr 2050 soll dieses Potenzial bis auf 93 Gigawatt ansteigen, so die Einschätzung der EU-Kommission. Auf diese Weise soll die Abhängigkeit von russischem Gas eingedämmt werden.

Dänemark bislang größter Akteur

„In den baltischen Ländern gibt es bisher keine Tradition für das Nutzen von Meereswind, und hier liegt ein enormes Potenzial, das diesen Ländern zu mehr Unabhängigkeit verhelfen kann“, sagt Dan Jørgensen. Ihm zufolge ist Dänemark bislang der größte Akteur in der Ostsee.

„Aber auch wir rechnen ja damit zu wachsen. Wenn wir größer werden wollen, ist klar, dass wir natürlich mit jemandem zusammenarbeiten müssen. Denn wir müssen ja – wenn wir die ganz großen Projekte verwirklichen – auch einen Absatzmarkt für die große Menge an grünem Strom haben, der dann produziert wird“, so Jørgensen.

Details noch unklar

Worauf sich die Länder konkret verständigen werden, sei jedoch noch unklar. Jørgensen will auch noch nicht genauer benennen, womit die Regierung zu einer möglichen Vereinbarung beitragen will.

Im Mai war Mette Frederiksen (Soz.) Gastgeberin für einen Klimagipfel in Esbjerg, auf dem die Regierung gemeinsam mit Deutschland, den Niederlanden und Belgien eine Vereinbarung für eine Verzehnfachung der Energiekapazität aus Meereswind auf mindestens 150 Gigawatt bis 2050 unterzeichnete.

In der Ostsee schlummert viel Potenzial

Ein vergleichbares Potenzial bietet die Ostsee jedoch nicht.

„In der Nordsee haben wir den Ausbau in der Vergangenheit besser vorangetrieben als in der Ostsee. Und in der Nordsee liegt auch mehr Potenzial als in der Ostsee“, sagt Dan Jørgensen. Gleichzeitig nennt er die Zielsetzung von 93 Gigawatt jedoch „erheblich“.

„Man muss bedenken, dass ein Gigawatt heutzutage ausreicht, um über eine Million – vielleicht sogar bis zu 1,5 Millionen – Haushalte mit Strom zu versorgen.

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