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Sorge über Einfluss von KI auf die Demokratie

Sorge über Einfluss von KI auf die Demokratie

Sorge über Einfluss von KI auf die Demokratie

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Marie Bjerre
Digitalisierungsministerin Marie Bjerre (Venstre) spricht am Wochenende mit Bürgerinnen und Bürgern über das Thema Künstliche Intelligenz. Foto: Ida Marie Odgaard/Ritzau Scanpix

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In Zukunft werden politische Wahlen durch Künstliche Intelligenz beeinträchtigt, meint ein Drittel der Befragten einer neuen Studie. Die dänische Digitalisierungsministerin schlägt vor, Technologieverständnis in den Lehrplan der Grundschulen aufzunehmen.

Die Ministerin für Digitalisierung, Marie Bjerre (Venstre), begrüßt am Sonnabend 350 repräsentativ ausgewählte Bürgerinnen und Bürger zur sogenannten Volksanhörung, um sie zum Thema Künstliche Intelligenz zu befragen. Dabei wird sehr wahrscheinlich auf viele skeptische Gesichter stoßen.

Laut einer vom TrygFonden in Auftrag gegebenen Untersuchung stimmt jede dritte Bürgerin und jeder dritte Bürger entweder „voll und ganz“ oder „überwiegend“ zu, dass Künstliche Intelligenz (KI) in der Zukunft „unsere Demokratie schädigen wird, beispielsweise bei politischen Wahlen zum Folketing“.

Erfahrungen in der Vergangenheit

Marie Bjerre teilt die Besorgnis, insbesondere im Kontext des jüngsten US-Präsidentschaftswahlkampfs und des Sturms auf den Kongress, bei dem soziale Medien und Algorithmen eine Rolle spielten. „Es gibt Grund zur Sorge, wenn wir Künstliche Intelligenz nicht auf kluge Weise einsetzen“, sagt die Ministerin.

Die Studie zeigt jedoch auch, dass 27,6 Prozent der Befragten anderer Meinung sind, während 27 Prozent „weder zustimmen noch ablehnen“. Marie Bjerre betont die Notwendigkeit einer klaren Regulierung des KI-Einsatzes und verweist auf die kürzlich in Brüssel verabschiedete EU-KI-Verordnung.

Nationale Angelegenheit

Obwohl die EU-Verordnung noch nicht vollständig umgesetzt ist, sieht Bjerre die EU als Vorbild für die Regulierung von KI. Sie betont jedoch, dass die Frage, was mit Künstlicher Intelligenz erreicht werden soll, eine nationale Angelegenheit ist.

Um die Bevölkerung besser auf die Herausforderungen der KI vorzubereiten, schlägt die Ministerin vor, Technologieverständnis in den Lehrplan der Grundschulen aufzunehmen.

Trotz dieser Bemühungen bleibt 2024 nach Ansicht von Professor Claes de Vreese, Leiter des Zentrums für digitale Demokratie an der Süddänischen Universität, eine „Leerstelle“ im Bereich künstliche Intelligenz und politischer Wahlen. Er warnt vor potenziellen Risiken, ohne in ein apokalyptisches Szenario abzudriften, und verweist auf Beispiele für schädlichen KI-Einsatz bei Wahlen in verschiedenen Ländern. Ein besonders kontroverses Beispiel war die Verwendung einer KI-generierten Stimme des damaligen Premierministers in einem polnischen Wahlkampfvideo, ohne dies zu kennzeichnen, was im vergangenen August für Aufsehen sorgte.

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