Coronavirus

Sommer ohne Einschränkungen - Herbst ohne Shutdown

Sommer ohne Einschränkungen - Herbst ohne Shutdown

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Kopenhagen
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Die Regierung und die Behörden meinen, dass Dänemark gut auf eine Herbtswelle vorbereitet ist. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Es ist das Ziel der Regierung, ohne Shutdowns über den Herbst und Winter zu kommen. Trotz steigender Infektionszahlen sollen wir den Sommer ohne Einschränkungen genießen, so die Botschaft der Regierungschefin.

Die aktuelle Corona-Welle soll uns keine Sorgen bereiten. Impfungen und eine gute Überwachung sollen uns durch die größere Welle lotsen, die im Herbst auf uns zukommt. So lautete die Botschaft von Regierung und Behördenvertretern bei einer Pressekonferenz am Mittwochvormittag.

Bereits der Zeitpunkt der Pressekonferenz um 10 Uhr deutete an, dass Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.), Gesundheitsminister Magnus Heunicke (Soz.), Gesundheitsbehördendirektor Søren Brostrøm und SSI-Direktor Henrik Ullum keine besorgniserregenden Ankündigungen verbreiten würden. Ansonsten wäre zur Corona-Pressekonferenz am Abend eingeladen worden, wenn die meisten Menschen ihr Fernsehgerät eingeschaltet haben.

Auch die ernste Miene Frederiksens war verschwunden, stattdessen lächelte sie während ihres Auftritts.

„Dänemark steht gut da“, so die Staatsministerin.

Kleine Sommerwelle

Seit drei Wochen steigen die Infektionszahlen wieder an. Dieses ist der Omikron-Untervariante BA.5 geschuldet, die sich schnell ausbreitet. Große Sorgenfalten bereitet diese Variante Brostrøm aber nicht.

„Sie ist nach unserem derzeitigen Kenntnisstand zwar ansteckender als die bisherige BA.2-Variante, dafür verursacht sie weniger ernste Erkrankungen“, betonte er. Bereits die BA.2-Variante ist deutlich milder als die Delta-Variante, die bis vergangenen November dominierte.

Brostrøm sagte, Erfahrungen aus dem Ausland zeigten, dass die BA.5.-Welle sich nach ungefähr einem Monat leicht abflachen würde und nach zwei Monaten habe sie deutlich abgenommen. Er sprach von einer „kleinen Sommerwelle“. Eine besonders gute Nachricht für die vielen Menschen, die im Laufe des Winters und des frühen Frühlings von der BA.2-Variante angesteckt worden sind: Die Immunität gegenüber der neuen Variante ist relativ groß.

„Unsere Botschaft ist, dass ihr den Sommer ohne Sorgen genießen sollt. Feiert, umarmt und küsst ohne Bedenken“, sprach Frederiksen die Bevölkerung an. Sie bereue daher auch in keiner Weise, dass man beim Volkstreffen (Folkemøde) auf Bornholm losgelegt hatte, während Heunicke Musik auflegte.

Impfungen ab kommender Woche

Es gelte jedoch weiterhin, dass ältere Menschen und Personen in Risikogruppen besonders zu schützen seien. Bereits ab der kommenden Woche soll Bewohnerinnen und Bewohnern in Pflegeheimen sowie anderen Menschen mit hohem Risiko einer ernsten Erkrankung der vierte Piks angeboten werden. Dem Pflegepersonal sollen parallel regelmäßige Tests angeboten werden.

Für den Herbst bereiten sich die Regierung und die Behörden auf eine deutlich größere Welle vor, doch für diese sehen sie Dänemark gut gerüstet.

„Unser Ziel ist es, Shuttdowns zu verhindern“, betonte Frederiksen das eine Mal nach dem anderen. Schulen, Institutionen, Restaurants und andere Gewerbetreibende bräuchten sich nicht auf neue Schließungen und Restriktionen vorbereiten.

Neue Impfkampagne im Herbst

Zentrales Element um dies zu erreichen sei eine neue Impfkampagne im Herbst. Ab 15. September soll Pflegeheimbewohnern und anderen Risikogruppen eine Booster-Impfung angeboten werden. Ab 1. Oktober gilt es für alle Menschen, die älter als 50 Jahre sind. Insgesamt 2,5 Millionen Personen soll die Impfung angeboten werden.

Das Ziel der Impfkampagne hat sich jedoch seit dem Vorjahr geändert. Es habe sich nämlich herausgestellt, dass die Impfungen Ansteckungen nur schlecht verhindern, dafür schützen sie um so besser vor ernsten Erkrankungen, erläuterte Brostrøm. Daher werde man ausschließlich ausgewählte Zielgruppen impfen.

„Da sind wir schlauer geworden“, so der Behördenchef.

Drei Szenarien

Gesundheitsminister Heunicke erläuterte, dass Regierung und Behörden sich für den Herbst auf drei Szenarien vorbereiten würden. Die eine Möglichkeit sei, dass sich eine weitere Untervariante des Omikron-Virus ausbreiten könnte. In dem Fall seien nur wenige ernste Erkrankungen zu erwarten.

Im zweiten Fall könnte es eine neue Variante des Delta-Virus sein. In einem solchen Fall erwarte er mehr Erkrankungen, da Delta tiefer in den Lungen angreift als Omikron. Beim dritten Szenarium taucht eine ganz neue Variante auf, die der Immunität besser ausweichen kann.

Für alle drei Szenarien sieht Heunicke Dänemark gut aufgestellt und befürchtet keine Überbelastung des Gesundheitssystems. Dazu würde auch eine neue Tablette beitragen, die ernsten Erkrankungen nach einer Ansteckung vorbeugt.

„Die Bevölkerung hat zwei Jahre lang harte Einschränkungen hingenommen und Vertrauen in die Empfehlungen der Behörde gezeigt. Jetzt ernten wir davon die Früchte“, so der Gesundheitsminister.

 
Der Artikels 12.40 Uhr umfassend überarbeitet worden.
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