Dänemark

Regierung: Im Winter heizen, später Mehrkosten bezahlen

Regierung: Im Winter heizen, später Mehrkosten bezahlen

Regierung: Im Winter heizen, später Mehrkosten bezahlen

Ritzau/ket
Kopenhagen
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Für viele Familien in Dänemark werden die Stromrechnungen um Tausende von Kronen pro Monat steigen, sagt Mette Frederiksen. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Ein neuer Vorschlag sieht vor, dass die Bürgerinnen und Bürger in Dänemark die Möglichkeit bekommen, in diesem Jahr genauso viel für Energie zu bezahlen, wie im vergangenen Jahr. Die Mehrkosten sollen eingefroren und über mehrere Jahre hinweg abbezahlt werden können.

Die Regierung will den Bürgerinnen und Bürgern erlauben, einen Teil ihrer hohen Energierechnungen einfrieren zu lassen, wenn der Preis eine bestimmte Grenze überschreitet, damit sie den höheren Betrag in den kommenden Jahren abbezahlen können. Das sagte Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) am Mittwoch auf einer Pressekonferenz zu den steigenden Energiepreisen.

Das heißt, wenn der Preis für Strom, Gas und Fernwärme über den Preis vom vergangenen Herbst 2021 steigt, ist es möglich, die Zahlung des überschüssigen Betrags auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben und über mehrere Jahre zu begleichen.

Mette Frederiksen, Staatsministerin

„Das heißt, wenn der Preis für Strom, Gas und Fernwärme über den Preis vom vergangenen Herbst 2021 steigt, ist es möglich, die Zahlung des überschüssigen Betrags auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben und über mehrere Jahre zu begleichen“, teilte Mette Frederiksen mit.

Parteien diskutieren am Donnerstag über den Vorschlag

Die Regierung wird mit den Folketingssparteien über den Vorschlag verhandeln und versuchen, ihn so schnell wie möglich zu verabschieden, damit er noch vor dem Winter eingeführt werden kann. Die Parteien werden am Donnerstag zusammenkommen.

Viele Bürgerinnen und Bürger sind von den hohen Strom- und Gaspreisen betroffen, die sich für viele vervielfacht haben. Im August stieg die Inflation auf fast neun Prozent und hat damit den höchsten Stand seit fast 40 Jahren erreicht.

Zum Winter hin werden die Energiepreise voraussichtlich auf ein historisch hohes Niveau ansteigen, wenn die Heizperiode beginnt.

„Viele dänische Familien werden erleben, dass die Stromkosten um mehrere Tausend Kronen pro Monat steigen können“, sagte Mette Frederiksen über die Situation im Vorfeld des Winters.

Freiwilliges Modell soll Planungssicherheit bieten

Die Regierung schlägt ein freiwilliges Modell vor. Der Staat wird eine finanzielle Garantie für die Energieunternehmen übernehmen. Es handelt sich um einen Ausgleich für die aufgeschobenen Rechnungen.

Es sind die Energieunternehmen, an die sich die Bürgerinnen und Bürger wenden müssen, um von dem Vorschlag Gebrauch zu machen, wenn er vom Folketing akzeptiert wird.

Dies ist ein Angebot an die Däninnen und Dänen, eine hohe Rechnung nicht auf einmal zu bezahlen, sondern sie über einige Jahre zu verteilen und so ihr Budget zu entlasten.

Nicolai Wammen, Finanzminister

Der Vorschlag wird 300 bis 400 Millionen Kronen pro Jahr kosten. Die Regierung schlägt vor, die Regelung auf ein Jahr zu befristen, aber eine Rückzahlung über circa fünf Jahre zu ermöglichen. Dies würde zu einem niedrigen Zinssatz erfolgen.

„Dies ist ein Angebot an die Däninnen und Dänen, eine hohe Rechnung nicht auf einmal zu bezahlen, sondern sie über einige Jahre zu verteilen und so ihr Budget zu entlasten“, so Finanzminister Nicolai Wammen (Soz.).

Dies sei kein Vorschlag, der alle Probleme löse, aber er gebe der einzelnen Familie mehr Sicherheit, fügte Wammen hinzu.

Die Regierung wird darauf hinarbeiten, die Regelung auf Unternehmen, einschließlich kultureller und ehrenamtlicher Organisationen, auszuweiten.

Die Regierung folgt damit einem Vorschlag der Europäischen Kommission zur Bekämpfung der steigenden Preise in Europa.

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