Dansk-tysk med Matlok

Liebe zu Deutschland und zur Deutschen Privatschule Apenrade

Liebe zu Deutschland und zur Deutschen Privatschule

Liebe zu Deutschland und zur Deutschen Privatschule

DN
Kopenhagen
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Torben Steno und Siegfried Matlok nach dem Interview im Verlagshaus Gyldendal. Foto: DK4

Der Journalist Torben Steno auf DK4 über seinen Weg vom Saulus zum Paulus.

Ein ungewöhnliches Bekenntnis im dänischen Fernsehen: Der bekannte Kopenhagener Journalist Torben Steno bekennt am Montagabend 18.15 Uhr auf DK4 in der Sendung „Dansk-tysk med Matlok“ seine Liebe zu Deutschland – und zur Deutschen Privatschule in Apenrade!

Der Journalist und Musiker im Quartett „Pligten kalder“ schildert im Interview, wie er vom Saulus zum Paulus wurde: Nach einer eher anti-deutschen Kind-und Jugendzeit – sein Vater war aber gegen die Teilung Schleswigs – verteilte er als Zwölfjähriger Werbematerial gegen den dänischen EWG-Beitritt 1972, der sich ja vor allem gegen Deutschland richtete. Als Beispiel singt Steno in der Sendung einen Text des in Sonderburg geborenen dänischen Sängers Sebastian, wo Mutter Dänemark sozusagen „durch deutsche Dollars“ vergewaltigt wird. Wie er die deutschen Touristen damals in Svendborg mit Whisky-Cola „betrog“ schildert er ebenso wie seine langsam wachsende Erkenntnis, dass die Feindbilder Deutschland und Europa nicht der Wirklichkeit entsprechen.

Als Journalist wurde Steno 1997 landesweit bekannt durch eine mehrteilige Fernsehserie „DDR2“ auf „DR2“, wo er die ehemalige DDR in den tristen Farben „grau-braun“ malte. Aber er hat auch festgestellt, dass die  Ostdeutschen bis heute große Sympathien für Dänemark hegen – nicht wegen der Olsen-Bande. Viele schwärmten einst im roten Arbeiter-Bauern-Staat sogar von einem Sozialismus wie in Schweden und Dänemark. Interessant, dass er mit seiner früheren Klezmerband CHANNE NUSSBAUM & SPIELNIKS in der damaligen DDR  viele Konzerte mit Klezmer-Musik und Jiddish-Pop geben konnte, die sogar eine CD mit dem Titel „Alt und aggressiv“ nur mit deutschen Texten herausgab, während es zu seiner Verwunderung in der alten Bundesrepublik dafür überhaupt keine Nachfrage gab. 

Stenos Besuch in Apenrade

Das wiedervereinigte Deutschland fasziniert Steno mit seiner Duplizität, sowohl mit seiner Schönheit als auch mit seiner Hässlichkeit. Der Bildungsbegriff in Deutschland hinterlässt bei ihm einen besonderen Eindruck – auch im Vergleich zu Dänemark, wo derjenige, der im TV-Quiz eine falsche Antwort gibt, mehr umjubelt wird als ein Teilnehmer, der durch sein Wissen imponiert. Ihm fehle der deutsche „Dannelse“-Begriff in Dänemark – mit einer Ausnahme: Bei einem Besuch in der Deutschen Privatschule Apenrade habe ihn der Unterricht der Kinder mit der richtigen Mischung aus Wissen und Disziplin „begeistert“. Bei einem Besuch einer entsprechenden dänischen Schulklasse habe er niveaumässig „zwei unterschiedliche Welten“ festgestellt.

Für Torben Steno – den Matlok im Interview auch als politischen Kabarettisten bezeichnet – gibt es heute keine anti-deutsche Haltung mehr in Dänemark, jedoch eine wachsende Unwissenheit über die große Bedeutung des Nachbarlandes, was bedauerlicherweise auch an einem Mangel an sprachlichen Deutschkenntnissen zu beobachten sei. Da hilft nur Aufklärung, fordert der Journalist, der in der eigenen Sendereihe Cordua&Steno oft genug auch die US-lastigkeit der großen dänischen Fernsehkanäle kritisiert.

Am Ende des Interviews beantwortet Bierkenner Steno die für viele Dänen so wichtige Frage, wo es in Deutschland das beste Bier gibt.

Lesen Sie seine Antwort im Fernseh-Interview:

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