Außenpolitik

So stehen Dänemarks und Deutschlands Regierungen an der Seite Israels

So stehen Dänemarks und Deutschlands Regierungen an der Seite Israels

So stehen Dänemark und Deutschland an der Seite Israels

Apenrade/Aabenraa
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Außenminister Lars Løkke Rasmussen und Israels Botschafter David Askov am Sonnabend in der Synagoge von Kopenhagen, links Regierungschefin Mette Frederiksen. Foto: Ida Marie Odgaard/Ritzau Scanpix

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Kopenhagen und Berlin: Wie haben sich die Regierungen beider Länder zum Angriff auf Israel geäußert? Solidarität, Verurteilung von Gewalt und Unterstützung für jüdische Gemeinden stehen im Mittelpunkt der Reaktionen. Ein Überblick.

Im Nachgang einer der verheerendsten Angriffe auf Israel in seiner 75-jährigen Geschichte, der von der militanten Gruppe Hamas ausgeführt wurde und mehr als 1.300 Menschenleben in Israel forderte, haben sowohl Dänemark als auch Deutschland ihre Solidarität mit Israel zum Ausdruck gebracht.

In Dänemark besuchte Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) gemeinsam mit vielen weiteren Regierungsmitgliedern und Abgeordneten sowie Königin Margrethe II. eine Gedenkveranstaltung in der Kopenhagener Synagoge. Dabei betonte sie die Notwendigkeit, die jüdische Gemeinschaft in Dänemark, die seit Jahrhunderten im Land lebt und Phasen der Unsicherheit erlebt hat, zu unterstützen.

Sowohl Frederiksen als auch Außenminister Lars Løkke Rasmussen (Mod.) betonten die engen Bindungen der dänischen Jüdinnen und Juden zu Israel und ihre persönliche Betroffenheit durch die aktuellen Ereignisse. Løkke betonte auch, wie wichtig es sei, dass sich Jüdinnen und Juden in Dänemark sicher fühlen und ihre religiöse Identität offen zeigen können.

Im Video: Ansprache von Vizekanzler Robert Habeck zum Angriff auf Israel

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

Habeck mit emotionaler Rede

Deutschland, mit seiner historischen Verantwortung für den Holocaust, hat ebenfalls seine Unterstützung für Israel bekräftigt. Wirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) äußerte sich in einer emotionalen Videobotschaft und betonte die Solidarität Deutschlands mit Israel. Er erinnerte an die historische Bedeutung des Staates Israel und verurteilte die Gewalt der Hamas entschieden.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) betonte, dass die Sicherheit Israels für Deutschland von zentraler Bedeutung sei, und verurteilte Freudenfeiern zu den Angriffen, die in deutschen Städten stattgefunden haben. Die Regierungen beider Länder, obwohl unterschiedlich in ihrer historischen Verbindung und Beziehung zu Israel, haben deutlich gemacht, dass sie in dieser Krise an der Seite Israels stehen und die Gewaltakte der Hamas verurteilen. Beide unterstreichen die tiefen und komplexen Verbindungen zu Israel und die Bemühungen, die Sicherheit und das Wohl des jüdischen Staates zu gewährleisten.

Hauptsynagoge und Jüdisches Zentrum in München Foto: Andreas Gregor / Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Jüdinnen und Juden in Deutschland und Dänemark

In Dänemark lebten laut „Berman Jewish Databank“ im Jahr 2012 geschätzte 6.400 Jüdinnen und Juden, in Deutschland im Jahr 2021 laut „Bayerischem Rundfunk“ ungefähr 118.000. In der Zeit des Nationalsozialismus (1933 bis 1945) wurden von Deutschland ausgehend rund 6 Millionen Jüdinnen und Juden ermordet.

Einige Tausende flüchteten in dieser Zeit aus Deutschland über Dänemark nach Schweden. Von ihnen sind manche nach dem Krieg nach Dänemark gezogen. Laut der Jüdischen Gemeinde in Dänemark sind viele Jüdinnen und Juden von Dänemark nach Israel ausgewandert und umgekehrt. Die meisten jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger gibt es in Kopenhagen, gefolgt von Aarhus und Odense.

In Deutschland gibt es die größten jüdischen Gemeinden laut „Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland“ in München und Berlin, gefolgt von Frankfurt und Köln. Auch in Hamburg gibt es eine der größeren jüdischen Gemeinden in der Bundesrepublik. In Schleswig-Holstein sind laut Zentralrat der Juden ungefähr 1.600 Jüdinnen und Juden in einem der beiden Landesverbände organisiert.

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