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William und Ella beliebteste Vornamen für Neugeborene

William und Ella beliebteste Vornamen für Neugeborene

William und Ella beliebteste Vornamen für Neugeborene

Ritzau/nb
Kopenhagen
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William und Ella waren 2022 die beliebtesten Vornamen für neugeborene Jungen und Mädchen. Foto: Omar Lopez/unsplash.com

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Die dänische Statistikbehörde hat ihre Übersicht über die beliebtesten Vornamen für Säuglinge, die im vergangenen Jahr geboren wurden, veröffentlicht. Erstmals ist „Ella“ der beliebteste Name für ein neugeborenes Mädchen. Unter den neu zur Welt gekommenen Jungen hält sich der Name „William“ ganz oben in der Beliebtheitsskala.

William und Ella sind im vergangenen Jahr die beliebtesten Vornamen für neugeborene Jungen und Mädchen gewesen. Das geht aus einer am Freitag von der dänischen Statistikbehörde veröffentlichten Liste mit den 50 am meisten verwendeten Namen im Jahr 2022 hervor.

Demnach erhielten 16 von 1.000 neugeborenen Mädchen den Vornamen Ella. Bei den neugeborenen Jungen erhielten 19 von 1.000 den Vornamen William. Ella ist zwar mit einer Ausnahme bereits seit 2015 unter den Top 5 zu finden, wurde allerdings erstmals 2022 zum beliebtesten weiblichen Vornamen für Neugeborene.

William bereits zuvor Spitzenreiter

Im Jahr zuvor, 2021, wurden die meisten neugeborenen Mädchen Alma getauft. Dieser Name lag im vergangenen Jahr auf Platz drei. Der weibliche Vorname, der am zweithäufigsten vergeben wurde, lautet Freja. 2021 nahm er den sechsten Platz auf der Liste der 50 am häufigsten gebrauchten Vornamen ein.

Bei den männlichen Neugeborenen lag William 2021 noch auf dem dritten Platz, während der Vorname Oscar seinerzeit den ersten Platz für sich beanspruchen konnte. William ist schon seit 2009 durchgehend unter den Top 5 der beliebtesten männlichen Vornamen für Neugeborene zu finden.

Namen, die sehr verbreitet waren, versucht man zu vermeiden, insbesondere wenn man viele Personen mit einem solchen Namen kennt.

Birgit Eggert, Namensforscherin, Universität Kopenhagen

Vornamen Holger und Frida immer populärer

Karl, der 2021 bereits der zweitbeliebteste Vorname war, nahm auch 2022 diesen Rang ein. Ins Auge fällt der Vorname Holger, der 2022 besonders häufig vergeben wurde. Er kletterte von Platz 46 im Jahr 2021 auf Platz 32 im vergangenen Jahr.

Unter den neugeborenen Mädchen hat der Vorname Frida den größten Sprung nach vorn geschafft. Lag er 2021 noch auf Platz 18, ist er im vergangenen Jahr in der Beliebtheit auf den vierten Platz gestiegen.

Verschwunden aus der Top 50 Liste ist der Vorname Sofie. Er lag 2021 noch auf Platz 39, und im vergangenen Jahr reichte es nur noch für Rang 51. Die Top-50-Liste der beliebtesten Vornamen für neugeborene Mädchen und Jungen birgt eigentlich keine großen Überraschungen. Wenn Eltern die Vornamen für ihre Nachkommen wählen, entscheiden sie sich nämlich oftmals für Namen aus den Generationen ihrer Groß- oder Urgroßeltern.

Namen aus der Generation der Groß- und Urgroßeltern

Das ist auch heute noch so, wie Birgit Eggert, Namensforscherin an der Universität Kopenhagen, sagt.

Die Namensmode ändert sich nicht so schnell. Es gibt einige wenige Namen, die von der Liste verschwinden, und einige wenige, die jedes Jahr hinzukommen.

Birgit Eggert, Namensforscherin, Universität Kopenhagen

„Namen, die sehr verbreitet waren, versucht man zu vermeiden, insbesondere wenn man viele Personen mit einem solchen Namen kennt. Das sind insbesondere Namen der eigenen Generation der frischgebackenen Eltern und deren Elterngeneration. Anders sieht es bei der Generation der Großeltern aus, von denen man womöglich nicht so viele Personen gekannt hat. Dann können deren Namen durchaus wieder für ein Baby gewählt werden“, sagt Birgit Eggert.

Nach ihren Angaben ist Ella ein gutes Beispiel dafür, denn hier handele es sich um einen Vornamen aus der Generation der Urgroßeltern. Das gilt beispielsweise auch für Karl und Aksel, die den zweiten und achten Platz auf der Popularitätsliste einnehmen.

Auch die bereits seit vielen Jahren anhaltende Beliebtheit des Vornamens William kann Eggert erklären. „Die Namensmode ändert sich nicht so schnell. Es gibt einige wenige Namen, die von der Liste verschwinden, und einige wenige, die jedes Jahr hinzukommen.“

Immer häufiger auch internationale Namen

Immer häufiger werden Namen gewählt, die in einem internationalen Kontext verwendet werden können. So findet sich auf der aktuellen Top-50-Liste nur ein Name, der die Umlaute „æ“, „ø“ oder „å“ trägt, nämlich Lærke.

Ursache hierfür könne sein, dass wir uns durch internationale Filme, Fernsehserien und Werbung beeinflussen lassen. „Ich denke zwar, dass wir einen Namen danach auswählen, ob er uns gefällt. Aber gleichzeitig werden wir unbewusst von der Gesellschaft um uns herum beeinflusst. Von Menschen, die allgemein sichtbar sind, seien es nun fiktive oder wirkliche Personen“, sagt die Sprachforscherin.

Als Beispiel nennt sie den Vornamen Holger, der im vergangenen Jahr auf Platz 32 landete und sich damit 14 Plätze nach vorne brachte. „Wenn wir sehen, dass ein Name wie Holger plötzlich einen großen Popularitätssprung macht, dann ist ein naheliegender Gedanke, dass ein Tennisspieler wie Holger Rune, der oft in den Medien zu sehen ist, eine Rolle gespielt hat.“

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