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Übergriffen auf Schulkameradinnen und -kameraden soll landesweit nachgegangen werden

Brorup-Schule: Übergriffen soll landesweit nachgegangen werden

Brorup-Schule: Übergriffen soll überall nachgegangen werden

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Kinder- und Unterrichtsminister Mattias Tesfaye will landesweit untersuchen lassen, in welchem Ausmaß es Übergriffe von Schulkindern auf ihre Schulkameradinnen und -kameraden gibt (Arkivfoto). Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Vorgänge an einer Schule in Køge auf Seeland beschäftigen nun auch die Politik in Kopenhagen. Es geht um gewalttätige Kinder.

Die Geschehnisse an der Brorup-Schule in Køge auf Seeland nehmen größere Dimensionen an. Kürzlich hatte der Sender „TV2“ berichtet, dass es in den vergangenen zwei Jahren zu Übergriffen unter Schülerinnen und Schülern im Alter zwischen sechs und elf Jahren gekommen ist.

Sowohl der Sender als auch die Zeitung „sn.dk“ berichten von Übergriffen, gewalttätiger und in einigen Fällen sexueller Natur. Die Polizei bestätigte mehrere Anzeigen. Laut „TV2“ steht der Vorwurf der Vergewaltigung im Raum. Die mutmaßlichen Täter sind noch auf der Schule, Eltern beklagen mangelnden Einsatz der Bildungsstätte.

Nachdem dies öffentlich geworden war, erhielt „TV2“ 25 Mitteilungen dahin gehend, dass Gewalt an Schulen auch andernorts vorkomme.

KL sieht kein generelles Problem

Nun will Kinder- und Unterrichtsminister Mattias Tesfaye (Soz.) von den Kommunen des Landes wissen, ob die Vorfälle an der Brorup-Schule ein Einzelfall sind oder ob es ein landesweites Problem gibt, das politischer Einflussnahme bedarf. Mehrere Parteien im Folketing fordern Aufklärung. Die Vorkommnisse werden Thema im Kinder- und Unterrichtsausschuss sein, der kommende Woche tagt. Der Minister wird an der Sitzung teilnehmen.

Die Interessenorganisation der Kommunen, Kommunernes Landsforening (KL) und der Verein der Schulrektorinnen und -rektoren unterstützen das Vorhaben des Ministers. Claus Hjortdal, Vorsitzender des Vereins, bezeichnet das Vorhaben als „nützlich“, ist aber der Ansicht, dass die Vorkommnisse kein generelles Problem darstellen.

„Sn.dk“ hatte eine Nachricht des Schulleiters der Brorup-Schule auf der Schulplattform Aula zitiert, aus der hervorgeht, dass drei bis sechs Kinder in die Sache involviert seien. Sie stünden nun unter Aufsicht.

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Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
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