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Trotz Gesetzes: Schulen sind noch nicht rauchfrei

Trotz Gesetzes: Schulen sind noch nicht rauchfrei

Trotz Gesetzes: Schulen sind noch nicht rauchfrei

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Obwohl es verboten ist, während der Schulzeit zu rauchen, halten sich viele Schülerinnen und Schüler nicht daran. Foto: Timothy Paul Smith/unsplash

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Das Gesetz zur rauchfreien Schulzeit ist neu, daher glauben Forscher, dass es einige Zeit dauern kann, bis eine echte Wirkung zu sehen ist.

Obwohl in dänischen Grundschulen (grundskoler) und Jugendausbildungsstätten (ungdomsuddannelser) ein dänisches Gesetz eingeführt wurde, wonach Schülerinnen und Schüler während der Schulzeit nicht rauchen dürfen, tut etwa die Hälfte der rauchenden Jugendlichen dies auch weiterhin.

Das zeigt eine neue Studie des Staatlichen Instituts für Volksgesundheit in Zusammenarbeit mit „Kræftens Bekæmpelse“, „Hjerteforeningen“ und „Lungeforeningen“.

10.622 junge Menschen im Alter von 15 bis 29 Jahren haben an der Umfrage teilgenommen, bei der es sich um eine Fragebogenerhebung handelt. Die Antwortquote liegt bei 28,3 Prozent. Die Befragung wurde im Herbst vergangenen Jahres durchgeführt.

Knapp die Hälfte raucht weiterhin

Unter den rauchenden Grundschülern geben 50,8 Prozent an, trotz des Gesetzes zur rauchfreien Schulzeit noch während der Schulzeit zu rauchen. Bei den Gymnasiasten sind es 48,9 Prozent.

Das Gesetz wurde am 1. Januar 2021 für die Grundschulen und am 31. Juli 2021 an Gymnasien eingeführt. Es besagt, dass das Rauchen auf dem Schulgelände und außerhalb davon während der Schulzeit nicht gestattet ist.

„Der Zweck der Gesetzgebung ist, dass die Schüler während der Schulzeit nicht rauchen sollen, egal wo sie sich aufhalten“, sagt Lotus Sofie Bast, leitende Forscherin für Tabakprävention am Institut für Volksgesundheit.

Gesetz braucht Zeit

Sie erklärt jedoch, dass das Gesetz recht neu ist und dass es einige Zeit dauern kann, bis sich es eine echte Wirkung entfaltet.

„Wir wissen aber bereits, dass in den Grundschulen seit einigen Jahren an der rauchfreien Schulzeit gearbeitet wird. In der Jugendausbildung hat es nicht so einen großen Fokus darauf gegeben“, sagt Bast.

Sie glaube zwar, dass das Gesetz mit der Zeit einen Effekt haben werde, aber nichtsdestotrotz sei es so, dass das Gesetz in Kraft getreten sei, und man deshalb auch etwas dafür tun solle, dass die Regeln eingehalten werden.

Schulen entscheiden über Sanktionen

Es ist Sache der Schulen selbst zu beurteilen, welche Folgen es hat, wenn die Raucherrichtlinie der Schule überschritten wird.

Die Studie fragte auch nach den allgemeinen Nikotingewohnheiten der Jugendlichen.

19,3 Prozent der Jugendlichen gaben an, Zigaretten zu rauchen, während 37,3 Prozent antworteten, dass sie noch nie geraucht haben.

2020 sagten noch 20,1 Prozent aus der Altersgruppe, dass sie Zigaretten rauchen.

Während der Anteil derjenigen, die Zigaretten rauchen, gesunken ist, ist der Anteil der rauchfreien Nikotinprodukte gestiegen. 11,4 Prozent gaben an, rauchfreie Nikotinprodukte wie Schnupftabak oder Nikotinbeutel zu verwenden. 2020 waren es noch 9,1 Prozent.

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