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Neue Zeckenart in Dänemark bringt neue Krankheiten

Neue Zeckenart in Dänemark bringt neue Krankheiten

Neue Zeckenart in Dänemark bringt neue Krankheiten

dodo
Apenrade/Aabenraa
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Die Wiesenzecke ist auch bei niedrigen Temperaturen und in den kühleren Monaten des Jahres aktiv. Foto: Patrick Pleul/dpa/shz.de

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Kürzlich wurde in Dänemark eine Wiesenzecke auf einem Hund gefunden. Eine in Dänemark seltene Zeckenart, die neben FSME auch andere Viren und Bakterien überträgt, die beim Menschen zu schweren Erkrankungen führen können, aber vor allem für Hunde lebensbedrohlich sind.

Die steigende Anzahl von Zecken in Dänemark, die das FSME-Virus tragen und bei Menschen Hinrhautentzündungen verursachen können, ist ein wachsendes Problem. Während in den Wäldern Schwedens und Norwegens die Problematik rund um die Zeckenübertragung von FSME-Viren bekannt ist, nimmt die Besorgnis in Dänemark zu. Doch nicht nur aus nördlichen Gefilden droht Gefahr für Naturbegeisterte in Dänemark.

Wiesenzecke in Dänemark gesichtet

Das Forschungsprojekt „Zeckeninfo.dk“ (flåtinfo.dk) hat kürzlich Meldung über die Sichtung einer Wiesenzecke in Dänemark erhalten. Die Entdeckung dieser Zeckenart auf einem Hund ist in Dänemark äußerst selten und daher von besonderer Bedeutung, schreibt die Universität Roskilde in einer Mitteilung. Die Forschenden des Projekts, darunter Karen Angeliki Krogfelt, Professorin für Molekular- und Medizinbiologie, danken dem aufmerksamen Bürger, der diese Entdeckung gemacht hat, und ermutigen alle, die auf ungewöhnlich aussehende Zecken stoßen, diese zu melden und einzuschicken.

Die Wiesenzecke unterscheidet sich laut Experten erheblich von der gewöhnlichen Waldzecke, insbesondere durch ihre braune Färbung mit hellen Markierungen statt des üblichen schwarzen und rötlich-braunen Körpers. Diese Zeckenart ist nicht nur in Wäldern und dichtem Unterholz zu finden, sondern auch in offenen Geländegebieten.

Neue Infektionen

Besonders besorgniserregend sind die neuen Infektionen, die von der Wiesenzecke übertragen werden können. Das Bakterium „Rickettsia raoultii“ kann Hautinfektionen und schwarze Wunden an der Bissstelle verursachen, da das umliegende Gewebe absterben kann. In seltenen Fällen greift es das Lymphsystem an und kann schwerwiegende Erkrankungen bei Menschen verursachen.

Manchmal kann die Wiesenzecke auch den Blutparasiten „Babesia canis“ übertragen, der zwar für Menschen nicht gefährlich ist, jedoch bei Hunden eine ähnliche Krankheit wie Malaria auslösen kann, die eine sofortige Behandlung erfordert.

Bürgerinnen und Bürger sollen helfen

Die genaue Verbreitung der Wiesenzecke in Dänemark ist bisher schwer zu bestimmen. Niemand hat bisher ein Exemplar dieser Zeckenart in der freien Wildbahn gefunden, sondern nur an Wildtieren und Hunden. Daher sind die Meldungen der Bürgerinnen und Bürgern von entscheidender Bedeutung, um die Verbreitung der Wiesenzecke genau zu erfassen und mögliche Gefahren zu erkennen.

Die Forschenden betonen, wie wichtig es ist, Zecken zu melden, um Informationen über ihre Anzahl und Verbreitung in Dänemark zu sammeln. Darüber hinaus werden die Bürgerinnen und Bürger ermutigt, Fotos von ungewöhnlichen Zecken zu machen und sie den Forschenden zu übermitteln, um auch andere Zeckenarten von der gewöhnlichen Waldzecke zu unterscheiden.

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Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
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