Nach Rassismus-Debatte

Nationalmuseum streicht das Wort „Eskimo“

Nationalmuseum streicht das Wort „Eskimo“

Nationalmuseum streicht das Wort „Eskimo“

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Die Arktis-Ausstellung im Nationalmuseum wird ab kommender Woche geändert. Foto: Mads Claus Rasmussen / Ritzau Scanpix

Durch die jüngst entfachte, weltweite Rassismus-Debatte sah das dänische Nationalmuseum in Kopenhagen sich nun zum Handeln gezwungen.

Durch die weltweiten Rassismus-Proteste und die Black-Life-Matters-Demonstrationen standen auch in Dänemark zuletzt einige beleidigende Namen zur Diskussion – darunter unter anderem das Wort „Eskimo“.

Eisproduzent Hansens gab vor Kurzem bekannt, dass er seine Eissorte „Kæmpe Eskimo" umbenennen will, und nun plant auch das Nationalmuseum in Kopenhagen das Wort zu streichen.

Das gab das Museum am Donnerstag bekannt.

Ausstellung wird geändert

Demnach wolle man in der kommenden Woche damit beginnen, das Wort aus der Ausstellung „Eskimos und Grönland“ zu entfernen.

Als Grund wird genannt, dass das Wort von vielen Menschen als abfällig bewertet wird.

„Es gibt für uns im Nationalmuseum keinen Zweifel daran, dass wir das Wort 'Eskimo' entfernen müssen. Es wird von Menschen, die heute in dem Gebiet leben, aus dem viele Gegenstände des Nationalmuseums stammen, als abwertend aufgefasst“, so der Museumsdirektor Martin Appelt zur Zeitung „Kristeligt Dagblad“.

Laut dänischem Wörterbuch bezeichnet „Eskimo“ eine Person, die zum indigenen asiatischen Volk gehört, das den arktischen Teil Grönlands bevölkert. Als Zusatz ist vermerkt, dass das Wort beleidigend aufgenommen werden kann und dass die Bezeichnung „Inuit" von den Menschen bevorzugt wird, die ebenfalls in Nordkanada, Alaska und Teilen Sibiriens leben.

Auch in anderen Ländern Namensänderungen

Die grönländische Politikerin Aaja Chemnitz, die für die Partei „Inuit Ataqatigiit“ im dänischen Folketing sitzt, hatte die Debatte darüber, das Wort zu streichen, angestoßen.

Auch in anderen Teilen der Welt wurde das Wort „Eskimo“ zuletzt entfernt – unter anderem bei einem amerikanischen Eisproduzenten und einem kanadischen Fußballklub.

Dänemarks größter Eisproduzent „Premier Is“ hat hingegen bekanntgegeben, an dem Namen für sein Eis weiter festzuhalten.

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