Neue Akademie geplant

„Dänemarks Juristen sollen auf die Grundrechte der Bürger achten“

„Dänemarks Juristen sollen auf die Grundrechte der Bürger achten“

„Dänemarks Juristen sollen auf die Grundrechte der Bürger achten“

Kopenhagen
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Jacob Mchangama
Jacob Mchangama will verantwortungsbewusste Juristen. Foto: Justitia

Der dänische Rechtsstaat gerate immer mehr in Gefahr, meinen dänische Juristen – und haben eine Akademie gegründet, in der angehende Juristen mit dem Fachwissen ausgerüstet werden sollen, das es braucht, die Grundrechte der Bevölkerung gegen politische und wirtschaftliche Interessen zu schützen.

Der dänische Rechtsstaat gerate immer mehr in Gefahr, meinen dänische Juristen – und haben eine Akademie gegründet, in der angehende Juristen mit dem Fachwissen ausgerüstet werden sollen, das es braucht, die Grundrechte der Bevölkerung gegen politische und wirtschaftliche Interessen zu schützen.

Mit der „Justitia Akademi“ soll es in Dänemark in Kürze erstmals einen Ort geben, an dem angehende Juristen speziell in Fragen der grundlegenden Bausteine des Rechtsstaates ausgebildet werden. Dahinter stehen die juristische Denkfabrik Justitia und der dänische Anwaltsbund Danske Advokater. Den Gründern geht es darum, über Freiheitsrechte, Rechtssicherheit und den Zugang zum Rechtssystem aufzuklären und den juristischen Nachwuchs für die gesellschaftliche Debatte über diese Themen zu rüsten.

Selbstbewusstere Juristen, die sich für das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit einsetzen, seien heute gefragter denn je, sagt Jacob Mchangama, Direktor von Justitia. „In den vergangenen Jahren beobachten wir eine zunehmende Tendenz, dass die Politik der Rechtssicherheit immer weniger Gewicht gibt im Vergleich zu konkurrierenden Faktoren wie Geld, nationaler Sicherheit, Rationalisierung und so weiter. Das hat Folgen für den Schutz ganz grundlegender Rechte, die die Grundlage einer liberalen Demokratie wie der dänischen bilden“, sagt er.

Juristen sollen gesellschaftliche und politische Entwicklungen kommentieren können

Es werde laufend an den Säulen des Rechtsstaates und somit der Demokratie gesägt, weshalb es wichtig sei, dass die kommenden Juristengenerationen eine Rolle als „Wachhunde der Rechtssicherheit“ einnehmen könnten, so Mchangama auf der Internetseite von Justitia.

Die Akademie will „führende Experten, Anwälte und Praktiker“ anheuern, um die Studierenden zu Schulen, auf gesellschaftliche Debatten vorzubereiten und sie dabei zu unterstützen, ein Netzwerk aufzubauen.

Im Alltag von Berufsjuristen komme der Fokus auf Rechtssicherheit häufig zu kurz, sagt auch der Geschäftsführer des Anwaltsbundes Danske Advokater, Paul Mollerup. Die Akademie solle „dazu beitragen, eine Kultur zu schaffen, in der die führenden Juristen der Zukunft Rechtssicherheit und Freiheitsrechte groß schreiben, ungeachtet der Wahl ihrer Laufbahn“.

Finanziell gefördert wird die Akademie von der Dreyers Stiftung. Das erste Semester soll im Februar 2018 beginnen. Jurastudierende aus ganz Dänemark können sich von November 2017 an bewerben. 25 Studierende sollen an vier Wochenenden in den Räumlichkeiten des Anwaltsbundes an der Vesterbrogade in Kopenhagen unterrichtet werden. Das Angebot ist für die Studierenden kostenfrei.

 

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