Immer seltener ist ein Summen in Dänemarks Natur zu hören. Viele Insekten sind in Dänemark rückläufig, allen voran die Biene.

Tatsächlich sind laut Naturschutzorganisation WWF 56 Bienenarten – sprich jede fünfte Wildbiene – in Gefahr, aus der dänischen Natur zu verschwinden.

35 der Bienenarten werden als gefährdet oder vom Aussterben bedroht eingestuft. 21 Arten sind gefährdet und 19 Wildbienenarten sind in Dänemark bereits ausgestorben.

Zwei wichtige Aufgaben

Thor Hjarsen, leitender Biologe beim WWF, spricht von einem ernsthaften Problem. „Zum einen gehören Wildbienen in die Natur. Sie dienen zum Beispiel Vögeln als Beute und sind somit Teil der Nahrungskette. Zum anderen tragen sie zusammen mit vielen anderen Insekten zur Bestäubung unserer Wildblumen und teilweise auch unserer Nutzpflanzen bei“, so Hjarsen.

Insgesamt gibt es in Dänemark rund 300 Wildbienenarten.

Das Problem ist, dass Landwirtschaft und städtische Gebiete viele der natürlichen Lebensräume der Bienen zerstört haben. Zudem sind Düngemittel und Herbizide giftig für die kleinen Lebewesen.

Experten warnen 

Rasmus Ejrnæs erforscht Biodiversität an der Universität Aarhus und sagt, dass Bienen und Schmetterlinge, die auch Bestäuber sind, zu den am stärksten gefährdeten Arten in der dänischen Natur gehören.

„Es ist ein Verlust an Vielfalt, die die Bienen darstellen. Es gibt Bienen und Schmetterlinge, die wir in unserer Natur einfach nicht mehr sehen können. Das ist die Krise der Biodiversität auf den Punkt gebracht“, sagt er.

Jeder kann etwas tun

Thor Hjarsen sieht auch ein Problem für die Lebensmittelsicherheit der Bevölkerung aufgrund der entscheidenden Bedeutung von Insekten für Nutzpflanzen: „Dass Bienen eine wichtige Rolle für das Ökosystem und unsere Nahrungsmittelproduktion spielen, ist der Kern dieses Problems.“

Er fordert, dass mehr wilde Lebensräume geschaffen werden müssen, um die Bienen zu erhalten. Dabei könne jeder einzelne einen Beitrag leisten, in dem man beispielsweise in seinem Garten Wildblumen anpflanze, so der Biologe.