Gesundheit

Corona wird weiter herabgestuft

Corona wird weiter herabgestuft

Corona wird weiter herabgestuft

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Corona wird aus Sicht der Gesundheitsbehörde künftig genau so behandelt wie die Grippe. Foto: Karin Riggelsen

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Die Gesundheitsbehörden haben abermals die Kategorisierung von Covid-19 geändert. Laut Epidemiegesetz ist es nicht länger eine „allgemein gefährliche Krankheit“, sondern wird künftig wie Grippe nur noch als „ansteckende Krankheit“ eingestuft.

Bisher wurde Covid-19 als „allgemein gefährliche Krankheit“ (alment farlig sygdom) eingestuft, doch das ist jetzt vorbei. Nach der Definition im Epidemiegesetz wird es in Zukunft lediglich eine „ansteckende Krankheit“ (smitsom sygdom) sein. Die geänderte Kategorisierung wurde Anfang März bekannt gegeben und ist seit Sonnabend in Kraft getreten.

Gemäß dem Epidemiegesetz besteht bei allgemein gefährlichen Krankheiten die Möglichkeit, eine Reihe von besonderen Maßnahmen zu ergreifen. Beispielsweise können Anordnungen zur Quarantäne erlassen werden und Behörden haben erweiterten Zugang zur Weitergabe von Personendaten.

Keine große Bedrohung mehr

Søren Brostrøm, der Direktor der Gesundheitsbehörde, hat bereits zuvor erklärt, dass die neue Kategorisierung von Covid-19 nicht bedeutet, dass das Virus verschwunden ist. Die Änderung spiegelt jedoch wider, dass es keine große Bedrohung mehr für die Gesellschaft darstellt.

Das Epidemiegesetz arbeitet mit drei verschiedenen Kategorien. Es gibt ansteckende Krankheiten, zu denen jetzt also auch Covid-19 gehört, sowie die Grippe. Dann gibt es allgemein gefährliche Krankheiten, zu denen Corona in den vergangenen Jahren gehört hat. Die dritte Kategorie ist eine gesellschaftskritische Krankheit. Covid-19 gehörte bis Anfang 2022 zu dieser Kategorie. Krankheiten in dieser Kategorie können laut Definition ernsthafte Störungen der Gesellschaftsfunktionen verursachen.

Meilenstein in der dänischen Geschichte

Mit der Herabstufung wird ein Meilenstein in der dänischen Corona-Geschichte markiert. Es waren drei Jahre, die die Gesellschaft auf positive und negative Weise verändert haben, sagt Michael Bang Petersen, Professor an der Universität Aarhus, der die Haltungen, das Vertrauen und das Verhalten der Dänen während der Pandemie erforscht hat.

Es ist bekannt, dass es Gruppen gibt, die ein größeres Misstrauen gegenüber dem System und der politischen Führung haben. Aber es gibt auch positive Auswirkungen der Krise, sagt er.

Lehren aus der Corona-Zeit

„Es ist wichtig zu sagen, dass wir nicht nur Schlechtes mitgenommen haben. Es gibt in unseren Daten Anzeichen dafür, dass das Durchstehen einer Krise das Vertrauen in unsere Fähigkeiten erhöht, große Turbulenzen zu bewältigen. Während wir also ein wenig Vertrauen verloren haben, hat jeder Einzelne das Gefühl bekommen, dass wir das hier eigentlich schaffen können“, sagt Bang Petersen und nennt speziell die jüngere Generation, die eine schwere Situation durchgemacht hat.

Auf diese Weise sind wir in einigen Bereichen schwächer und in anderen stärker für neue Krisenzeiten gerüstet, so der Professor. „Es gibt ja genug Krisen am Horizont, und einigen von ihnen stehen wir bereits gegenüber.“

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