Haus und Garten

Weshalb Hecken jetzt nicht geschnitten werden sollten

Weshalb Hecken jetzt nicht geschnitten werden sollten

Weshalb Hecken jetzt nicht geschnitten werden sollten

ghe
Kopenhagen
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Heckenschere
Hecken sollte man im Sommer nicht schneiden, sondern erst ab September. Foto: Dyrenes Beskyttelse

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Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Gartenhecken und Sträucher im Frühsommer stark zurückgeschnitten werden sollten. Wer die Artenvielfalt fördern und Tieren und Insekten im Garten helfen will, sollte mit dem Beschneiden bis September warten.

Zu Beginn des Sommers holen viele Gartenbesitzerinnen und -besitzer die Heckenschere heraus. Die Hecke sollte so gestutzt werden, dass sie im Laufe des Sommers und am besten vor Mittsommer gerade steht. Dies ist jedoch ein Missverständnis, das mehr schadet als nützt. Das ist die Meinung des dänischen Tierschutzvereins (Dyrenes Beskyttelse).

Biologe Michael Carsten erklärt in einer entsprechenden Pressemitteilung den Grund: „Im Frühjahr wachsen die Gartenpflanzen. Sie stecken viel Energie in die Bildung neuer Triebe mit Zweigen und Blättern, was sowohl für die Vögel als auch für Insekten von großem Nutzen ist.“ Werden Sträucher und Hecken im Sommer beschnitten, entferne man alles, was die Pflanze investiert hat, und damit oft auch einen Teil der Nahrung für die Tiere, so Carsten.

Ein Versteck für Vogelnester

Abgesehen von den schädlichen Auswirkungen auf Hecken und Sträucher hat ein starker Rückschnitt im Sommer auch Folgen für die Artenvielfalt und die Tierwelt. „Ein Strauch oder eine Hecke ist ein attraktiver Ort für Vogelnester, weil die Blätter so dicht sind, dass Fressfeinde sie nicht entdecken können. Wird die Hecke beschnitten, kann das Nest plötzlich sichtbar sein, und dann riskiert man, einen Schwarm von Jungvögeln zu gefährden“, sagt der Biologe.

Abgeschnittene Zweige im Garten liegen lassen

Einen Tipp hat der Tierschutzverein ebenfalls. Wer nach dem Sommer Hecken, Bäume oder Sträucher beschneidet, der kann das Schnittgut nutzen, um Reisighaufen oder Reisigzäune zu errichten. Diese könnten dann Igeln, Insekten und weiteren Kleintieren als Unterschlupf und Lebensraum dienen. Auf diese Weise wird der Grünschnitt im Winter auch zu einer Speisekammer für Gartenvögel.

„Igel halten normalerweise von Oktober bis Dezember Winterschlaf. Zum Bau ihrer Nester verwenden sie unter anderem heruntergefallenes Laub, und sie bauen ihre Nester am liebsten im Verborgenen. Deshalb sollte man Schnittgut und Laub nicht wegwerfen, sondern einen Platz dafür im Garten finden“, so Carlsen.

Vier Gründe, warum Hecken erst im September geschnitten werden sollten

  • Es erhöht die Artenvielfalt, denn Insekten ernähren sich von den Trieben, die im Frühjahr und Sommer austreiben.
  • Es stört keine Vögel, die im Frühjahr und Sommer in Sträuchern und Hecken nisten und daher durch Heckenscheren bedroht sein können.
  • Reisighaufen helfen Igeln, die darunter im Herbst überwintern können.
  • Du kannst den Sommer damit verbringen, deinen Garten und seine Tierwelt zu genießen, anstatt Hecken zu schneiden.
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