Wirtschaftsministerium

Madsen überrascht: So „dänisch“ tickt Schleswig-Holstein

Madsen überrascht: So „dänisch“ tickt Schleswig-Holstein

Madsen überrascht: So „dänisch“ tickt Schleswig-Holstein

dpa/shz.de
Kiel
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Schleswig Holsteins Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen mit dem Dannebrog, der dänischen Flagge, auf seinem Schreibtisch. Foto: Marcus Brandt/shz.de

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Viele positive Erlebnisse, aber auch eine Hand voll kritischer Momente: In seinem neuen Job hat Schleswig-Holsteins dänischer Wirtschaftsminister Madsen einiges überrascht. Jetzt denkt er über eine CDU-Mitgliedschaft nach.

Der aus Dänemark stammende Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos) hat eine große Nähe Schleswig-Holsteins zu seinem Heimatland ausgemacht. „Die dänische Mentalität, die in Schleswig-Holstein vorhanden ist, hat mich wirklich überrascht“, sagt Madsen.

Das nördlichste Bundesland fühle sich dem Nachbarn viel stärker verbunden, als er dies erwartet habe. „Viele Menschen sprechen Dänisch oder haben Dänisches zu berichten.“ Einzelne Orte und ganze Regionen hätten eine starke Bindung zu Dänemark.

Ein paar graue Haare

Das erste halbe Jahr im Kabinett von Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) habe viele neue Erfahrungen, aber auch viel Arbeit gebracht, sagte Madsen. „Ich würde sagen, dass da noch zwei, drei graue Haare dazugekommen sind. Zumindest wird mir das berichtet.“ Unter anderem die Havarien im Nord-Ostsee-Kanal hätten ihm lange Arbeitswochen gebracht. „Aber jetzt bin ich wieder voll an Deck.“

Den Wechsel vom Oberbürgermeisteramt ins Ministerium habe er nicht bereut, sagte Madsen. „Ich habe mit Daniel den ersten Chef seit 30 Jahren.“ Er nehme Günther „als konstruktiven, humorvollen Chef wahr, den man jederzeit anschreiben oder anrufen kann“. Den Umgang mit dem Landtag empfinde er als konstruktiv. Bei aller Opposition sei zu spüren, dass Abgeordnete etwas für das Land bewegen wollten.

Wird Madsen CDU-Mitglied?

Madsen, der seinen ersten Wohnsitz immer noch in Rostock hat, will neben seiner dänischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit beantragen. Dann könne er bei künftigen Fußball-Weltmeisterschaften zwei Mannschaften die Daumen drücken, sagte der Minister. „Wobei es bei der letzten Weltmeisterschaft nicht viel gebracht hätte, denn sowohl Dänemark als auch Deutschland sind früh rausgeflogen.“

Wenn sein Heimatland aber gegen Deutschland antrete, „weiß ich nicht so genau, was ich machen soll“.

Der Ressortchef kann sich auch den Eintritt in die CDU vorstellen. „Ich glaube, es ist an der Zeit“, sagte Madsen. Die Union habe ihn phänomenal aufgenommen. „Am Ende des Tages muss ich einen guten Weg finden, dass ich dann auch diese Mitglieder-Werbegeschenke selbst bekomme.“

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