Verkehr

Wilde Szenen bei der Konfirmation in Saxburg

Wilde Szenen bei der Konfirmation in Saxburg

Wilde Szenen bei der Konfirmation in Saxburg

Saxburg/Saksborg
Zuletzt aktualisiert um:
Zur Konfirmation in Saxburg erschienen viele motorisierte Gäste. Manche nahmen es mit den Verkehrsregeln nicht so genau. Der Autofahrer auf dem Bild hat keinen Fahrgast dabei und gehörte zu den gesitteten Verkehrsteilnehmern. Foto: Friedrich Hartung

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Mit quietschenden Reifen und mitunter jenseits des Tempolimits: Begleitfahrzeuge schossen am vergangenen Wochenende bei der Konfirmation in Saxburg offenbar über das Ziel hinaus. Der Gemeinderat möchte nachhaken und darum bitten, vor der Kirche die Verkehrsregeln zu beachten.

Es ist Tradition in Dänemark, dass nach der Einsegnung in der Kirche imposante Karossen auf die Konfirmanden warten.

Am Tag des Eintritts in das kirchliche Erwachsenenalter soll ein gebührender Empfang und eine außergewöhnliche Eskorte geboten werden.

Auch bei der Konfirmation in der Kirche zu Buhrkall (Burkall) warteten am vergangenen Wochenende Motorräder und PS-starke Boliden auf die jungen Menschen, um sie showreif zum Familienfest zu chauffieren oder zu begleiten.

Das motorisierte Treiben in Saxburg bekam allerdings eine bedenkliche Eigendynamik.

Übermotivierte Fahrer

So manche Chauffeure meinten es mit dem Aufheulen des Motors zu gut und hielten sich trotz der Menschenmassen am Burkal Kirkevej nicht an das vorgeschriebene Tempolimit von 50 km/h.

„Das war schon ein mulmiges Gefühl mitzuerleben, wie einige sich verhielten“, so Friedrich Hartung aus Tingleff.

Er war als freischaffender Fotograf bei der Konfirmation im Einsatz und erlebte das buchstäblich rasante Treiben vor der Kirche hautnah mit.

Dort war unter anderem auch eine große Gruppe Motorradfahrer erschienen. Das übertriebene Fahren erfolgte laut Hartung aber überwiegend mit Auto.

Er habe schon bei vielen Konfirmationen fotografiert, so einen Lärm und so ein schnelles Davonfahren habe er aber noch nicht erlebt, so Hartung.

Unbehagen

Auch Anwohner bekamen die übertriebenen Manöver mit, die Unbehagen und auch Besorgnis hinterließen.

Das war schon ein mulmiges Gefühl mitzuerleben, wie einige sich verhielten.

Friedrich Hartung

Man müsse von den Erwachsenen, die die Konfirmanden abholen oder begleiten, schon mehr Vernunft erwarten können, zumal sie eine Vorbildfunktion haben, meint Friedrich Hartung.

Diese Meinung teilt die Vorsitzende der dänischen Kirchengemeinde Buhrkall, Birgit Brammer.

Sie sei coronabedingt nicht bei der Konfirmation dabei gewesen und habe von den übertriebenen Fahrmanövern noch nichts gehört.

„Ich bin aber froh, davon zu erfahren. Wir werden uns bei den Anwohnern noch einmal umhören und die Angelegenheit im Gemeinderat erörtern. Es darf nicht sein, dass die Verkehrsregeln vor der Kirche außer Acht gelassen werden. Bei Konfirmationen sind ja auch Kinder dabei und es kann schnell etwas passieren“, so die Vorsitzende.

Zur Sprache bringen

Man werde es in der Gemeinde ansprechen, und sie gehe fest davon aus, dass es in der Form nicht wieder vorkommt.

„Mit welchem Fahrzeug die Konfirmanden abgeholt werden, entscheiden die Familien. Dagegen ist auch nichts einzuwenden. Es muss vor der Kirche aber vernünftig gefahren werden, nicht nur bei uns“, so Brammer auch im Namen anderer Kirchengemeinden.

Mehr lesen