Mobilität

Forscher: Radfahren macht klug

Forscher: Radfahren macht klug

Forscher: Radfahren macht klug

dodo
Apenrade/Aabenraa
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Radfahrende
Wer seinen Puls durch Radfahren regelmäßig in die Höhe treibt, tut auch etwas fürs Gehirn. Foto: Jens Hasse, Cyklistforbundet

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Eine Fahrt mit dem Fahrrad in der Frühlingssonne ist nicht nur gut für den Körper, sondern auch für das Gehirn. Wer regelmäßig mit dem Rad zur Arbeit fährt, wird faktisch intelligenter, sagt ein Hirnforscher.

Mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren ist nicht nur gut für das Herz, sondern auch für das Gehirn. Während man den Radweg entlangfährt, wird man nicht nur fitter, sondern auch schlauer – zumindest behauptet das der Hirnforscher Troels W. Kjær. Seiner Forschung zufolge hat körperliche Bewegung einen direkten Einfluss auf unsere Intelligenz.

„Unsere Erkenntnisse zeigen, dass Intelligenz sowohl angeboren ist als auch durch Training gesteigert werden kann. Tatsächlich verbessert sich die geistige Leistungsfähigkeit, wenn man auf dem Weg zur Arbeit kräftig in die Pedale tritt – vorausgesetzt, man strengt sich an und bringt den Puls auf Touren“, so Kjær zur Nachrichtenagentur „Ritzau“.

Gehirn wird stimuliert

Der Grund dafür liegt in der Wechselwirkung zwischen körperlicher Aktivität und dem Gehirn. Wenn man seine Muskeln beansprucht, setzen diese Botenstoffe frei, die nicht nur im Blutkreislauf zirkulieren, sondern auch das Gehirn erreichen. Dort fördern sie die Bildung neuer Nervenzellen und unterstützen die Entwicklung größerer neuronaler Netzwerke. Dies wiederum trägt dazu bei, dass wir besser denken, uns besser erinnern und letztendlich intelligenter sind, so Kjær. Der Wissenschaftler hat kürzlich ein Buch mit dem Titel „Ging Einstein ins Fitnessstudio?“ (Gik Einstein til fitness) herausgebracht.

Der Puls muss hoch

Doch bevor man die Früchte erntet, ist Einsatz gefragt. Es genügt nicht, alle paar Tage 500 Meter zur Arbeit zu radeln. Um den gewünschten Effekt zu erzielen, muss der Puls regelmäßig auf 80 Prozent des Maximums gebracht werden – und das am besten in Intervallen. Dies lässt sich beispielsweise erreichen, indem man mindestens dreimal pro Woche zur Arbeit radelt, jeweils für eine halbe bis eine ganze Stunde. Die natürlichen Stopps an Kreuzungen machen die Fahrt zu einem effektiven Intervalltraining, das laut Kjær optimal ist, um das Gehirn zu stimulieren.

Einfache Formel

Die Berechnung des optimalen Pulses erfolgt anhand einer einfachen Formel: Die maximale Herzfrequenz beträgt etwa 220 Schläge pro Minute abzüglich des Alters. Ist man beispielsweise 45 Jahre alt, liegt die maximale Herzfrequenz bei 175 Schlägen pro Minute. 80 Prozent davon entsprechen 140 Schlägen pro Minute, die man erreichen sollte. Allerdings gibt es eine gewisse Unsicherheit von bis zu 20 Schlägen bei dieser Formel. Alternativ kann man die maximale Herzfrequenz auch direkt auf einem Heimtrainer messen.

„Man kann sagen, dass sich die Fahrt zur Arbeit positiv auf die geistige Leistungsfähigkeit auswirkt, aber dafür ist es wichtig, den Puls zu erhöhen und gelegentlich Pausen einzulegen, um das Intervalltraining zu optimieren“, betont der Mediziner und Hirnforscher, der nach eigener Aussage selbst täglich neun Kilometer zur Arbeit radelt, um seinen Puls in Schwung zu bringen.

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