Flensburger Brauerei

Zisch statt Plopp: Der Ehrentag der Bierdose

Zisch statt Plopp: Der Ehrentag der Bierdose

Zisch statt Plopp: Der Ehrentag der Bierdose

SHZ
Flensburg
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Dosenbier gibt es auch von der Flensburger Brauerei. Foto: Ralf Hirschberger

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Seit 1935 ist der 24. Januar traditionell der Tag der Bierdose. Doch wie gut ist Bier in Dosen wirklich? Wir haben bei der Flensburger Brauerei nachgefragt.

Am 24. Januar 1935 kam zum ersten Mal Bier in Dosen auf den Markt. Seitdem gilt der 24. Januar gemeinhin als der Ehrentag der Bierdose. Das Getränk selbst hat jedoch nicht den besten Ruf. In der Popkultur gehört Dosenbier oft in die Hände von Wirkungstrinkern.

Marken wie das Dortmunder Hansa-Pils aus der Dose sind Grundnahrungsmittel der Gegenkultur. Nach Haute Cuisine schreit das nicht.

Auch die Flensburger Brauerei verkauft Bier in Dosen. Seit 1998 gibt es das Pils in Halbliterdosen, 2021 kamen dann Radler und Radler alkoholfrei im 0,33-Liter-Format hinzu.

Dem Flaschenbier laufen die drei Produkte bisher nicht den Rang ab. „Etwa 2 Prozent unseres Ausstoßes ist Dosenbier“ sagt Michael Seip, Leiter der Technik in der Flensburger Brauerei.

Mit dem Verkauf ihrer Waren in Dosen will der Konzern vor allem jüngere Menschen ansprechen. „Radler und Radler in Dosen ist derzeit im Trend.“

Renaissance des Dosenbiers

„Dosenbier erlebt momentan eine Art Renaissance“, sagt Sylke Moerke, Geschäftsführerin Technik bei der Flensburger Brauerei. Als 2003 das Einwegpfand eingeführt wurde, gab es einen Rückgang der Umsätze mit Dosenbier in der gesamten Branche.

Bei bestimmten Menschen sei die Dose aber immer noch hoch im Kurs. „Gerade freizeitorientierte Kunden wie Segler oder Camper schätzen das geringe Gewicht und die gute Verstaubarkeit der Dosen“ so Moerke.

Für die Lagerung von Bier sind Dosen aus Blech übrigens technisch gesehen besser geeignet als Flaschen aus Glas. „Bier sollte kalt und dunkel gelagert werden“ erklärt Michael Seip.

Das Lichtundurchlässige Metall hat dabei einen Vorteil gegenüber der braunen Bügelflasche.

Geschmacklich gebe es jedoch unterschiedliche Meinungen.

„Ein Bier aus einer Glasflasche schmeckt immer neutral. Bei Dosen gibt es einige Kunden, die einen metallischen Geschmack bemerken.“

Dieser sei jedoch rein subjektiv, wissenschaftliche Beweise dafür gibt es laut Seip keine.

Flens setzt auf die Flasche

Umwelttechnisch schneiden die Alumuniumröhren schlecht ab gegenüber Glasflaschen. Bis zu 35 Mal kann eine Bügelflasche wiederbefüllt werden, bis sie über den Zenit ist.

Eine Aluminiumdose wird nach jedem Gebrauch recycelt. Auch die geringere Rücklaufquote schmälert die Umweltbilanz. „Bei Glasflaschen liegt der Verlust bei 3,5 Prozent“ sagt Michael Seip.

Mehr als 95 von 100 Flaschen landen also unversehrt wieder in der Brauerei. Für Dosen liege die Verlustrate deutlich höher, im zweistelligen Bereich.

Auch andere Aspekte sprechen bei Flens für die Bügelflasche.

„Sie ist wiederverschließbar, es kommt also am Strand kein Sand in die Flasche. Außerdem lässt sich mit der Ploppflasche unser Bier mit allen Sinnen erleben und genießen“ sagt Sylke Moerke.

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