Südschleswig

Wohnungen, Hafen-Fähren, Brücke zum Volkspark: Hier sieht Fabian Geyer den Hafen-Ost der Zukunft

Hier sieht Fabian Geyer den Hafen-Ost der Zukunft

Hier sieht Fabian Geyer den Hafen-Ost der Zukunft

Julian Heldt/shz.de
Flensburg
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Oberbürgermeister Fabian Geyer beim virtuellen Rundgang durch das neue Hafen-Ost-Quartier. Foto: Michael Staudt/shz.de

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In den kommenden 15 Jahren sollen am östlichen Hafenufer in Flensburg Wohnungen und Arbeitsplätze für rund 4000 Menschen entstehen. Ein Virtual-Reality-Rundgang bei Robbe & Berking zeigt, was noch alles geplant ist.

Mit zwei Joysticks in der Hand und einer Virtual-Reality-Brille vor den Augen steht Fabian Geyer in der Ausstellungshalle von Robbe & Berking am Industriehafen. Nach wenigen Augenblicken dreht sich der Oberbürgermeister gekonnt auf der Stelle. Er befindet sich auf einem virtuellen Rundgang entlang des östlichen Hafenufers.

Jedoch sieht Geyer keine Bauruinen oder heruntergekommenen Silo-Anlagen, sondern das, was in den nächsten 15 Jahren am Hafen-Ost entstehen soll. „Es hilft unheimlich beim Verstehen und zeigt die Dimensionen“, ist Flensburgs Verwaltungschef von der neuen Technik begeistert.

Und nicht nur ihn interessiert die Neugestaltung des östlichen Hafenufers. Bis Freitag besuchten mehr als 850 Menschen die Ausstellung „Hafenband+maritim.grün.gemeinschaftlich“ bei Robbe & Berking. „Ich finde das eine unglaubliche Zahl“, so Geyer.

Die VR-Brille hat der Oberbürgermeister inzwischen abgelegt und blickt gemeinsam mit Stadtplanerin Claudia Takla Zehrfeld auf ein überdimensioniertes Plakat, das in der Mitte der Ausstellungshalle auf dem Boden klebt.

Es zeigt, wie es am Hafen-Ost einmal aussehen könnte. 900 Wohneinheiten, Gewerbe, eine autonome Pendelfähre über den Freihafen, eine Fährverbindung zum westlichen Hafenufer, eine Brücke zur Sonnenwendwiese am Volkspark und vier Mobilitätsstationen – der Rahmenplan für das Millionen-Projekt ist äußerst ambitioniert. Autos sollen aus dem Quartier möglichst rausgehalten werden und eine neue Buslinie im 7,5-Minuten-Takt verkehren.

4000 Menschen könnten in dem neuen Stadtteil wohnen und arbeiten. Nach dem Willen der Kommunalpolitik soll 30 Prozent geförderter Wohnungsbau entstehen. OB Geyer ist da jedoch skeptisch. Er kritisiert zudem, dass der Rahmenplan für den Hafen-Ost kurz vor seinem Amtsantritt verabschiedet wurde. „Ich habe sehr deutlich gemacht, dass ich das unglücklich fand und die Eile nicht geboten sah.“

Auch die Kostenaufstellung für das mit 70 Millionen Euro an Fördermitteln avisierte Jahrhundertprojekt soll zeitnah auf den Prüfstand kommen. „Wir sind dabei, es neu zu berechnen“, so Takla Zehrfeld.

7,4 Hektar sollen entsiegelt werden

Aktuell ist die 54 Hektar große Fläche des Sanierungsgebietes zu 85 Prozent versiegelt. „Wir werden 7,4 Hektar entsiegeln, was eine neue Qualität bringt“, erklärt Takla Zehrfeld.

Noch in diesem Jahr soll der Wirtschaftshafen seinen angestammten Platz verlassen und auf das Stadtwerke-Gelände am gegenüberliegenden Ufer wechseln. In Teilen der Kommunalpolitik wird dies kritisch gesehen. „Für mich ist wichtig, dass der Wirtschaftshafen dort eine Zukunft hat und in Flensburg bleibt“, betont Geyer.

Ausstellung bei Robbe & Berking noch bis 19. März

Die Hafen-Ost-Ausstellung ist noch bis zum 19. März bei Robbe & Berking zu sehen. Am 11. und 18. März jeweils von 14.30 bis 16 Uhr können Besucher hier auch die Virtual-Reality-Brille nutzen und sich auf einen digitalen Rundgang durch das neue Quartier begeben.

Möglich gemacht hat den virtuellen Rundgang ein digitales Innovationsprogramm, das die Stadt Flensburg seit Januar 2022 mit den Nachbarkreisen Schleswig-Flensburg und Nordfriesland betreibt. Die dazugehörige Digitalagentur trägt den Namen „Smarte Grenzregion zwischen den Meeren“. Das Projekt wird von der Bundesregierung mit mehr als 17 Millionen Euro gefördert.

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