Festival

WOA-Serie: Auf zum Wacken Open Air 2023 – als Tagestourist im Dorf

WOA-Serie: Auf zum Wacken Open Air 2023 – als Tagestourist im Dorf

Auf zum Wacken Open Air als Tagestourist im Dorf

Britta Bünger/shz.de
Wacken
Zuletzt aktualisiert um:
Torben Hansen während des WOA im Dorf – dieses Jahr wird das für ihn und seine Freunde der „Haupt-Act“. Foto: Privat

Diesen Artikel vorlesen lassen.

In einer Serie stellen wir die verschiedensten Metalheads vor, die sich Anfang August auf den Weg zum Wacken Open Air im Kreis Steinburg machen: Neulinge, Wiederkehrer, Senioren, Tresenkräfte und viele mehr.

Statt „alle Jahre wieder WOA“ entschied sich der Trupp um Torben Hansen aus Tolk (Kreis Schleswig-Flensburg) in diesem Jahr, einmal nicht zum WOA zu fahren. Gut, natürlich nicht so ganz. Seit 1995 fährt Hansen mit Freunden, die er größtenteils schon seit seiner Jugend kennt, zum Wacken Open Air, aufs Gelände, zum Festival. Der inzwischen fast 50-Jährige gesteht:

Nun aber, beim WOA 2023, soll der Wackenbesuch sogar im heimischen Bett enden. Hansen, der Maler und Lackierer ist, berichtet: „An Silvester haben wir uns als Gruppe entschieden, dass wir in diesem Jahr mal nicht aufs Gelände, sondern nur mit einem gemieteten Bus ins Dorf fahren.“

Nach zwei Jahren Corona-Pause, in denen sich die rund 25 Leute einfach im August in Tolk zum Campen trafen, waren sie 2022 wieder beim Festival dabei. Dort sei es zwar toll gewesen, aber Hansen sagt sogar:

So setzte man dann im vergangenen Jahr auch nicht gleich am Tag nach dem Festival alles daran, Tickets für das Folgejahr zu bekommen. Dies ist erfahrungsgemäß aber nötig, denn direkt nach dem Verkaufsstart dauert es inzwischen meist nur wenige Stunden, bis alle WOA-Tickets ausverkauft sind. Dies führte dazu, dass zum Jahresende 2022 ein großer Teil der Gruppe noch planlos war. „Nach dem Motto: ,Alle oder keiner‘ sind wir dann auf die Idee mit dem Bus gekommen, der uns für einen Tagesausflug ins Dorf fährt. Eine Aktion, die wir früher immer belächelt haben“, erinnert sich Hansens Ehefrau Tanja amüsiert.

Doch so einfach, wie man sich das beim Silvestersekt dachte, war dann auch das nicht. „Wir wollten einen ganzen Bus mieten, doch scheinbar sind auch Tagestouren nach Wacken sehr beliebt.“ Es sei schwer gewesen, einen zu bekommen, „letztendlich waren wir aber erfolgreich“, so Torben Hansen. Die 50 Plätze des großen Gefährts sind fast ausnahmslos belegt. Einen Tagesausflug konnten sich richtig viele aus dem Freundeskreis gut vorstellen. „Wir waren früher auch immer mal im Dorf, denn ohne Wacken und die umliegenden Dörfer würde es das ganze Festival nicht geben.“

Wie auf dem Festival selbst haben sich allerdings inzwischen auch für die Anwohner die Regeln verschärft. Hansen: „Uns wurde berichtet, dass jede Einfahrt nur einen Stand mit Essen und Getränken machen darf. Wenn Musik gespielt wird, soll das bei der Gema angemeldet werden.“ Da sei es „toll, dass alle weiterhin dabei bleiben und ihr Angebot anpassen“, lobt er.

Viele Veränderungen auf dem WOA-Festivalgelände, die die Gruppe stören

Auch auf dem Festivalgelände erkennt er in den letzten Jahren Veränderungen und einen deutlichen „Einzug des Kommerzes“. Aus dem vergangenen Jahr bleibe der Gruppe zwar eine richtig gute Zeit in Erinnerung, aber auch die langen Schlangen vor den Bierwagen, die hohen Preise und „das laue Musikangebot“. Hansen sagt sogar:

Alles andere wisse er Band-mäßig dann eben nicht, „ich will mich ja nicht ärgern“, sagt er lachend. Inzwischen seien sie alle voller großer Vorfreude auf ihren „Ausflug“ Anfang August. Nach der Tour werden sie sich dann schnell entscheiden müssen, wie sie ihren Wackenbesuch 2024 gestalten werden – dass sie irgendwie dabei sind, ist aber klar.

Mehr lesen

Kommentar

Hannah Dobiaschowski
Hannah Dobiaschowski Projekte / Marketing
„Newcomer-Bandabend: Großer Erfolg und wichtige Jugendarbeit“