Chronologie einer Brandserie

Wo der Feuerteufel in Flensburg und Harrislee überall zugeschlagen hat

Wo der Feuerteufel in Flensburg und Harrislee überall zugeschlagen hat

Zahlreiche Feuer in Flensburg: Chronologie einer Brandserie

Annika Kühl/shz.de
Flensburg
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Am Montag wurde in einem Wohnhaus in der Apenrader Straße ein Kinderwagen angezündet. Foto: Sebastian Iwersen/shz

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Die Brandserien in Flensburg und Harrislee reißen nicht ab. Seit Juli hat es mindestens 23 Feuer gegeben. Eine Chronologie der Ereignisse.

Seit Wochen legen unbekannte Täter in Harrislee und Flensburg Brände – einige von ihnen sind harmlos, betreffen Unrat oder Müllcontainer. Andere bedrohen Menschenleben. Inzwischen sind es Dutzende Fälle, die auf das Konto mutmaßlich mehrerer Brandstifter gehen. Ob und wie die Taten zusammenhängen, ist unklar. Eine Übersicht, was bislang passiert ist.

Brandserie in Harrislee

Es ist der 24. Mai, als die Feuerwehr in Harrislee zu einem Brand in der Hohen Mark ausrückt. Ein kleines Feuer im Kellergeschoss, das schnell gelöscht ist. Keine große Sache. Was die Einsatzkräfte zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen: Es ist der Auftakt einer Brandserie, die auch Monate später noch nicht ihr Ende gefunden hat.

Ganze sieben Mal muss die Feuerwehr bis Ende Juni zu dem Mehrfamilienhaus ausrücken. Meistens brennt es im Keller, einmal jedoch zündelt der Brandstifter im achten Stock des Gebäudes. Wie durch ein Wunder bleiben die 86 Bewohner unversehrt. Doch sie leben in ständiger Angst. „Die meisten wollen nur noch weg“, berichtet eine Mieterin im Gespräch mit shz.de.

Mehrere Feuer im Flensburger Stadtgebiet

Zeitgleich kommt es noch im Juni im Flensburger Stadtgebiet immer wieder zu Bränden. Mehrfach muss die Feuerwehr im Juni in die Harrisleer Straße ausrücken: Einmal brennt ein Kinderwagen, ein weiteres Mal schafft es die Feuerwehr, sieben Menschen aus dem Haus zu retten. Im Keller des Hauses war ein Feuer ausgebrochen.

Die Vorfälle in der Neustadt sind noch nicht lange her, als am 10. August in der Waldstraße ein Volvo brennt. Nur zwei Tage später gehen am 12. August zwei Autos am Mauseloch in Flammen auf. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Und wieder nur zwei Tage später kommt es erneut zum Inferno, ganze fünf Autos brennen an unterschiedlichen Orten in der Innenstadt. Am Hafermarkt muss ein Haus evakuiert werden, am ZOB fließt Diesel in die Kanalisation.

Immer wieder brennen Autos

Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist klar: Ein oder mehrere Täter treiben in der Stadt ihr Unwesen. Und sie machen mit hoher Schlagzahl weiter. Am 18. August brennt in der Eckener Straße ein Auto. Eine Anwohnerin reagiert geistesgegenwärtig und versucht, den Brand mit einem Gartenschlauch aus ihrer Wohnung heraus zu löschen.

Doch es brennen nicht nur Autos: Immer wieder löscht die Feuerwehr auch Müllcontainer, Kellerräume, Altkleider, Unrat. Wie die Taten zusammenhängen, ist unklar.

Während die Einsatzkräfte in Flensburg alle Hände voll zu tun haben, ist in Harrislee für einige Wochen Ruhe eingekehrt. Bis zum 4. September. Der Holzverschlag an der Hausfassade brennt, die Flammen schlagen an der Mauer empor. Erneut sind die Bewohner der Hohen Mark in Gefahr.

Und auch in Flensburg setzt sich die Serie weiter fort: Am 2. September schlägt der Feuerteufel erneut zu und setzt am Lautrupsbach und am Sankt-Jürgen-Platz zwei Autos in Brand. Mindestens 15 Fahrzeuge hat er damit inzwischen beschädigt.

Dienstag, 20. September: Der vorläufige Höhepunkt einer Brandserie, die nun bereits seit mehreren Wochen andauert. Es brennt ein Kinderwagen in einem Mehrfamilienhaus in der Apenrader Straße, die Bewohner müssen teilweise über eine Drehleiter gerettet werden. 16 von ihnen kommen ins Krankenhaus, darunter auch zwei Kinder.

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