BBZ, Lornsenschule und A. P. Møller Skolen

„Wir wollen was tun“: Schleswiger Schüler sammeln für Erdbebenopfer

Schleswiger Schüler sammeln für Erdbebenopfer

Schleswiger Schüler sammeln für Erdbebenopfer

Doris Smit/shz.de
Flensburg
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Sie werden aktiv und sammeln für die vom Erdbeben Betroffenen: Niklas Niezgodzinski (v.li.), Ida Petersen, Lisa Stammer und Janne Graack. Foto: Smit/shz.de

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Etwas Gutes tun für die, die in dem Erdbeben in der Türkei und in Syrien so viel verloren haben: In Schleswig haben die Schülervertretungen des Berufsbildungszentrums, der Lornsenschule und der A. P. Møller Skolen eine gemeinsame Spendensammel...

Acht Tage nach dem Erdbeben in der Türkei und in Syrien gibt es kaum noch Hoffnung auf Überlebende. „Es ist erschreckend, die Bilder zu sehen und zu hören, wie die Zahl der Todesopfer von Tag zu Tag steigt“, sagt Janne Graack (18). „Man möchte etwas tun – eigentlich viel mehr, als man es von hier aus kann.“ Janne Graack ist Schülersprecherin an der Lornsenschule.

Aktionstisch auf dem Capitolplatz

Gemeinsam mit weiteren Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums, aber auch des Berufsbildungszentrums (BBZ) Schleswig und der A. P. Møller Skolen wird sie von Donnerstag, 16., bis Sonnabend, 18. Februar, auf dem Capitolplatz stehen und für die Erdbebenopfer Geldspenden sammeln.

Ursprünglich kam die Idee aber aus dem BBZ. „Wir haben den Stein ins Rollen gebracht“, sagt Schülersprecher Niklas Niezgodzinski (23). Er spricht dabei auch für Özlem, stellvertretende Schülersprecherin im BBZ, die ebenfalls zu den Organisatoren gehört. Und Niezgodzinski erklärt, warum: „Wir haben viele Mitschüler mit Migrationshintergrund. Und es ist eine Sache, die Bilder zu sehen und die Zahlen zu hören.“

Über eine Whats-App-Gruppe, über die sich die Schülersprecher der Schleswiger Schulen auf lange Sicht mehr und mehr vernetzen und ihren Zusammenhalt stärken wollen, hatte er Kontakt aufgenommen. In der Kürze der Zeit haben sich neben Janne Graack von der Lornsenschule auch Ida Petersen (18) und Lisa Stammer (17) von der A. P. Møller Skolen zum Orga-Team gemeldet. Über eine Videokonferenz wurden die ersten Beschlüsse gefasst.

Hilfe über die Diakonie Katastrophenhilfe

Das Team informierte sich. „Es war uns wichtig, eine Organisation zu finden, die transparent arbeitet und direkt vor Ort hilft“, erklärt Janne Graack. Ida Petersen stimmt ihr zu. Von Sachspenden sei ihnen sofort abgeraten worden. „Das ist zwar ein schöner Gedanke, der aber zurzeit nicht umsetzbar ist“, sagt sie. Und auch eine Organisation, die sich um die Infrastruktur und den Wiederaufbau kümmert, wollten sie vorerst nicht unterstützen.

So fiel ihre Wahl auf die Diakonie Katastrophenhilfe, eine Organisation mit Sitz in Berlin, die direkt mit Partnern in der Türkei und Syrien zusammenarbeitet und vor Ort nicht nur Hilfsmaterial wie wärmende Decken oder Hygieneartikel anschafft. Sie setzt das Geld auch für Werkzeuge und Maschinen ein. „Für alles, was die Menschen dort jetzt im Moment am dringendsten benötigen“, so Ida.

Die Schleswiger Schülerinnen und Schüler werden von der Diakonie Katastrophenhilfe mit Material unterstützt. Sie planen, mit einem Info-Tisch auf dem Capitolplatz zu stehen. Dort gibt es Spendendosen und Informationsflyer. Aber es ist auch vorgesehen, dass Schüler mit den Dosen durch die Innenstadt ziehen und Passanten um Hilfe bitten. Die Aktion ist mit dem Schleswiger Ordnungsamt abgestimmt und läuft am Donnerstag und Freitag von 14.30 bis 17.30 Uhr und am Sonnabend von 10 bis 16 Uhr.

Wer unterstützen möchte: auch Überweisung ist möglich

Wer die Aktion der Schleswiger Schülerinnen und Schüler unterstützen möchte, aber nicht in die Innenstadt kommen kann, kann unter der Mailadresse der Schülervertretung des BBZ sv@bbzsl.de die Spendenkontonummer erfragen. Wer sich für die Organisation der Diakonie Katastrophenhilfe interessiert, findet weitere Infos unter www.diakonie-katastrophenhilfe.de.

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