Gemeinden treten Initiative bei

Wie Amrum und Föhr die Tempo-30-Zonen zurückholen wollen

Wie Amrum und Föhr die Tempo-30-Zonen zurückholen wollen

Wie Amrum und Föhr Tempo-30-Zonen zurückholen wollen

Anna Goldbach/shz.de
Amrum/Föhr
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Um mehr Entscheidungsfreiheit in Bezug auf die Anordnung von Höchstgeschwindigkeiten innerhalb geschlossener Ortschaften zu erlangen, sind die Insel-Gemeinden einer Initative beigetreten. Foto: Jörg Brökel/shz.de

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Den Kommunen Entscheidungsfreiheit bezüglich Tempolimits zu gewähren: Darum geht es bei der Initiative „Lebenswerte Städte und Gemeinden“, der alle Gemeinden auf Amrum und Föhr beigetreten sind.

„Es geht darum, dass wir eine Gesetzesänderung brauchen, die es uns ermöglicht, Geschwindigkeiten dort herunterzusetzen, wo die einzelnen Gemeinden den Bedarf sehen“, sagt Kai Becker, Nachhaltigkeitsbeauftragter des Amtes Föhr-Amrum. Aus diesem Grund sind alle Inselgemeinden auf Amrum und Föhr am 13. April der Initiative „Lebenswerte Städte und Gemeinden“ beigetreten. Der Beitritt verpflichtet nicht zur Umsetzung von Geschwindigkeitsbegrenzungen, macht Becker deutlich. Es handele sich dabei lediglich um einen Interessensverbund.

700 Städte, Gemeinden und Landkreise haben die Initiative bislang unterzeichnet und setzen sich für mehr Entscheidungsfreiheit in Bezug auf die Anordnung von Höchstgeschwindigkeiten innerhalb geschlossener Ortschaften ein.

Amrum und Föhr wollen 30er-Zonen zurück

Auf Amrum und Föhr ist das gerade deshalb ein Thema, da seit Oktober ist innerorts in den Dörfern wieder Tempo 50 erlaubt ist. Nach der Klage eines geblitzten Autofahrers mussten die Gemeinde auf Amrum und Föhr nämlich die seit Jahren stillschweigend geduldeten Tempo 30 Schilder auf den meisten Kreis- und Landesstraßen entfernen. Seitdem wünschen sich die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister die Geschwindigkeitsbegrenzungen zurück.

„Wir wollen auf 30 zurück“, sagt Heidi Braun, Bürgermeisterin von Wrixum und Amtsvorsteherin. „Denn wer 50 fährt, der fährt auch 70“. Die Diskussion über den Beitritt zur Initiative im Amtsausschuss habe gerade mal knappe 30 Sekunden gedauert, erzählt sie: „Da waren sich alle einig“. Die Ständer der Schilder habe man daher auch stehen gelassen – allzeit bereit, die Schilder wieder anzubringen.

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