Haustiere

Wer einen Hund aus dem Tierheim aufnimmt, spart bis zu 1800 Euro Hundesteuer

Wer einen Hund aus dem Tierheim aufnimmt, spart bis zu 1800 Euro Hundesteuer

Wer einen Hund aus dem Tierheim aufnimmt, spart Hundesteuer

Antje Walther/shz.de
Flensburg
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Das Flensburger Tierheim arbeitet seit langem an seiner Kapazitätsgrenze und muss dringend entlastet werden. Foto: Antje Walther/shz.de

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Die Politik befasste sich mit einem Vorstoß, um das Tierheim in der Westerallee zu entlasten. In der Folge wurde die Hundesteuersatzung geändert.

Balu ist ein American Bulldog und wohnt bislang die Hälfte seines Lebens im Flensburger Tierheim. Der sechsjährige Rüde hatte mutmaßlich einen schwierigen Start ins Leben und ist nicht leicht zu vermitteln.

Um Hunden wie ihm bessere Chancen auf ein richtiges Zuhause zu geben und damit die Einrichtung an der Westerallee zu entlasten, gab es im April einen Vorstoß fast aller Ratsfraktionen. Die Idee: Wer in Flensburg wohnt und einen Hund aus dem Tierheim aufnimmt, braucht für mindestens zwei Jahre keine Hundesteuer für den aufgenommen Vierbeiner zu zahlen. Wer sich aus Flensburg für einen als gefährlich eingestuften Hund entscheidet, dem wird die Hundesteuer sogar für drei Jahre erlassen. Die Ersparnis für „Gefahrenhunde“ ist enorm und 600 Euro jährlich, also insgesamt 1800 Euro.

Damit habe man den Wunsch der Flensburger Bevölkerung umgesetzt, ist sich Ratsherr Karsten Sörensen (CDU) sicher, der das ganze Vorhaben seit Jahresbeginn vorantreibt. Den neuen Vorsitzenden des Ausschusses Bürgerservice, Schutz und Ordnung freut vor allem, dass die Ratsversammlung den Beschluss zur entsprechenden Änderung der Hundesteuersatzung der Stadt einstimmig fasste.

Bestätigung vom Tierheim im Rathaus vorlegen

Sörensen wertet das als „großen Erfolg“ und hofft mit seinen Mitstreitern, dass „zum Teil seit Jahren im Tierheim befindliche Hunde“ ab sofort schneller „in gute Hände vermittelt werden können“. Die Umsetzung durch die städtischen Behörden werde sehr einfach gehandhabt, betont Sörensen: „Das Tierheim stellt eine kurze Bestätigung der Vermittlung aus, der neue Hundehalter legt diese zusammen mit der Vermittlungsbestätigung bei der Anmeldung des Hundes im Rathaus vor.“

Balus künftigem Herrchen oder Frauchen würden für zwei Jahre insgesamt 264 Euro an Steuer erlassen, wenn er der einzige Hund in der Familie ist. Die Stadt staffelt den Satz: Mit jedem weiteren Hund verteuert sich die Haltung. Für den zweiten Hund werden 180 Euro an Hundesteuer in Flensburg fällig, für jeden weiteren Hund 210 Euro.

In der Obhut des Flensburger Tierheims befinden sich aktuell 20 Hunde, fünf davon sind als gefährlich eingestuft. Um Enttäuschungen bei Hund und Mensch zu vermeiden, charakterisieren die Mitarbeiter des Tierheims ihre Schützlinge sehr genau und ohne Beschönigung. Für den sechsjährigen Balu wird demnach ein Hundeführer gesucht, „der ihm nicht nur geistig, sondern auch körperlich gewachsen ist“, heißt es. Der starke Rüde brauche „konsequente, starke und souveräne Besitzer“, sei in stressfreier Umgebung aber auch zum Knuddeln.

Wer Interesse oder Fragen zu diesem Tier oder anderen hat, melde sich bitte im Tierheim Flensburg: Telefon 0461-51598 von 9 bis 11 Uhr und 15 bis 17 Uhr und am Wochenende von 15 bis 17 Uhr oder per Mail: 138@tierschutz-flensburg.de.

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