Flensburg

Weiträumige Absperrung: Kaimauer droht in den Hafen zu stürzen

Weiträumige Absperrung: Kaimauer droht in den Hafen zu stürzen

Kaimauer droht in den Hafen zu stürzen

Flensburg/Flensborg
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In der Kaimauer auf der westlichen Hafenseite klafft ein großer Riss. Foto: Sven Geissler/Flensborg Avis

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Passanten entdeckten Risse an der Kaikante am Flensburger Hafen. Ein Gefahrenbereich musste umgehend auf einer Länge von 200 Metern gesperrt werden. Auch der Parkplatz an der Schiffbrücke ist betroffen.

Großeinsatz für Polizei, Technisches Betriebszentrum (TBZ) und Abschleppdienste in der Nacht zum Donnerstag am Flensburger Hafen.

Am frühen Morgen hatten Passanten gegen 1 Uhr an der Schiffbrücke plötzlich Risse an der Kaikante entdeckt. Ein Gefahrenbereich musste umgehend auf einer Länge von 200 Metern gesperrt werden. Der angrenzende Parkplatz wurde ebenfalls aus Sicherheitsgründen geräumt und abgesperrt. Abschleppdienste entfernten bis in die Morgenstunden Autos und Lkw.

Noch während des Einsatzes geriet die komplette Kaikante ins Wanken und riss weiter auf. Der gesamte Bereich ist akut einsturzgefährdet.

Nach Angaben der Stadt Flensburg vom Donnerstagvormittag ist ein Abschnitt von ca. 40 Metern um rund einen halben Meter abgerutscht. Auf einem weiteren Abschnitt von rund 60 Metern ist die Kante sichtbar instabil.

Sind es Nachwirkungen der Sturmflut?

Auch ein Schiff musste im Bereich der direkten Gefahrenstelle vom Anleger entfernt werden. Die aktuelle Situation könnte eine Nachwirkung der Hochwasserlage vom 20./21. Oktober sein. Hier wurde der Hafenbereich an der Schiffbrücke nicht nur massiv überflutet, sondern auch im Bereich der Kaimauern unterspült.

Der gesamte Bereich ist aktuell abgesperrt und darf von Passanten nicht mehr betreten werden, auch Fahrzeuge dürfen ihn nicht befahren. Die Stadt appelliert an alle Passanten, die Absperrungen zu respektieren und sich aus dem Gefahrenbereich fernzuhalten. 

Starker Westwind wohl Ursache

Meteorologe Sebastian Wache hat folgende Theorie: „Das aktuelle Niedrigwasser in der Ostsee sorgt für weitere Schäden nach dem Hochwasser. Der Wasserdruck ist weg und dann sackt einiges nach, was schon brüchig war.“ Der Wasserstand im Flensburger Hafen liegt aktuell bei 1,70 Meter unter Normalnull. Im Laufe des Tages wird das Wasser jedoch wieder zurückkommen.  

Kaimauer wird untersucht

Die Stadt Flensburg veranlasst nun Untersuchungen, um das genaue Ausmaß der Schäden zu erfassen und Möglichkeiten der Wiederherstellungen des zentralen Hafenbereiches zu eruieren. Auch sollen die möglichen Ursachen für das Abrutschen untersucht werden. 

Oberbürgermeister Fabian Geyer: „Mit dem Absacken der Kaikante an der Schiffbrücke ist ein Schaden entstanden, den wir noch gar nicht beziffern können. Nun gilt es schnellstmöglich das Ausmaß und die Ursache herauszufinden, um weitere notwendige Sicherungsmaßnahmen zu veranlassen und so zeitnah wie möglich die beschädigte Promenade wiederherzustellen. Ich danke der Polizei und dem TBZ für das schnelle Handeln“.

 

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