Wirtschaft in Bad Oldesloe

Warum sich der Einzelhandel mit 2G-Regel ums Weihnachtsgeschäft sorgt

Warum sich der Einzelhandel mit 2G-Regel ums Weihnachtsgeschäft sorgt

Warum sich der Einzelhandel ums Weihnachtsgeschäft sorgt

SHZ
Bad Oldesloe
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Auch in Stormarn soll ab Sonnabend die 2G-Regel gelten. (Symbolbild) Foto: Carsten Koall/dpa/shz.de

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Einen Tag nach der Ankündigung einer 2G-Regel für den Einzelhandel werden die Fragezeichen in der Bad Oldesloer Innenstadt größer und die Sorgen wachsen parallel.

Die Sorgen sind manchen Kaufleuten in Bad Oldesloe am Mittwoch, 1. Dezember, ins Gesicht geschrieben. Genauer genommen sieht man es ihren Augen und den Sorgenfalten an, während der Rest von Masken verdeckt ist. Was wird am Donnerstag entschieden werden? Welche Regeln gelten ab Sonnabend?

Wen wird 2G im Einzelhandel alles betreffen?

„Wir wissen ehrlich gesagt nichtmal, ob wir unter die 2G-Regel fallen werden oder nicht“, sagt Nadine Reiher vom Zeitschriften-Geschäft „Pareibo“ in der Bad Oldesloer Innenstadt. Während der Shutdowns und Zugangsbeschränkungen hatte es Diskussionen gegeben, was aus ihrem Mischsortiment denn nun „alltäglicher Bedarf“ sei und somit nicht unter die Regelungen fiel und was eben doch.

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Zeitweise wurde ein Teil des Sortiments abgedeckt. Wird das jetzt wieder der Fall sein? Fallen ausgerechnet im Weihnachtsgeschäft dann Kalender, Karten und Co. wieder raus?


„Dann wäre die Frage, ob wir lieber alles anbieten, was wir haben, aber die 2G-Regel anwenden. Andererseits gebe es dann aber das Problem, dass wir dafür das Personal benötigen, das den Impfstatus am Eingang kontrolliert“, sagt sie. Niemand könne elf Stunden an der Tür sitzen und die Kunden kontrollieren. Und wer bezahlt eine zusätzliche Kraft dafür?

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Daraus ergebe sich dann die Frage, ob man überhaupt die normalen Öffnungszeiten behalte oder gezielt kürzer öffne. Optimal sei das alles nicht, aber besser als ganz schließen zu müssen. Und dass etwas getan werden müsse, sei auch richtig. Allerdings habe sich das Geschäft gerade erst seit wenigen Wochen wieder erholt. Es ist ein Rückschlag zur Unzeit.

Wie viele Kunden sind ungeimpft?

„Über Sinn oder Unsinn einer solchen Regelung möchte ich mich gar nicht erst auslassen. Wir wissen auch gar nicht, wie viele unserer Kunden vielleicht ungeimpft sind“, sagt Anja Jensen vom Spielzeuggeschäft „Kinderreigen“ in der Hindenburgstraße. Die Vorbereitungen für das Umsetzen der noch nicht klar formulierten Regeln laufen jedenfalls bereits.

Mitarbeiter Björn Frydrysiak betont das logistische Problem. Wird das Weihnachtsgeschäft unter den gegeben Rahmenbedingungen überhaupt personell abbildbar sein? Gibt es vielleicht sogar geimpfte Kunden, die nun nicht mehr kommen, weil sie gegen die Regel sind?



Es soll aber auf jeden Fall wieder ein Abholservice für Bestellungen eingerichtet werden, wie es ihn schon bei „Click and collect“ gab.

Warum keine Maskenpflicht in der Fußgängerzone?

Nicole Brandstetter von der Wirtschaftsvereinigung Bad Oldesloe bietet den Geschäften Hilfe an. Es könnten Plakate erstellt werden, die auf die Regeln hinweisen, sagt sie zum Beispiel. Sie frage sich immer noch, ob es wirklich richtig sei, jetzt ausgerechnet den schon so gebeutelten Handel wieder mit neuen Regeln zu belegen.


„Der Einzelhandel ist kein Pandemietreiber“, betont sie erneut. Sie verstehe nicht, warum nicht im Vorwege schon die maximalen Maßnahmen ergriffen wurden, wie zum Beispiel eine Maskenpflicht, die Bürgermeister Jörg Lembke noch ausschließt.

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