Landtagswahl 2022 in SH

Warum Schleswig-Holsteins neuer Landtag kleiner ist als der alte

Warum Schleswig-Holsteins neuer Landtag kleiner ist als der alte

Warum Schleswig-Holsteins neuer Landtag kleiner ist als der alte

SHZ
Kiel
Zuletzt aktualisiert um:
Hier sitzen künftig wieder weniger Abgeordnete als zuletzt: Der Landtag in Kiel. Foto: Petra Nowack via www.imago-images.de Foto: 90037

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Das Parlament an der Kieler Förde schrumpft überraschenderweise wieder auf seine normale Größe. Was die Gründe dafür sind. Und welche CDU-Abgeordneten sich darüber freuen können.

Nur noch 69 Sitze und damit 4 weniger als bisher hat Schleswig-Holsteins neu gewählter Landtag. Damit erreicht er wieder seine normale Regelgröße. Die Verkleinerung liegt daran, dass bei der Wahl am Sonntag anders als vor fünf Jahren und wider Erwarten keine Überhangmandate entstanden sind.

Weiterlesen: Vorläufiges Ergebnis: Wie viele Sitze im Landtag welche Partei bekommt

Überhangmandate entstehen immer dann, wenn eine Partei in den Wahlkreisen mehr Mandate direkt gewinnt, als ihr nach dem prozentualen Zweitstimmenanteil zustehen. 2017 war das bei der CDU der Fall: Sie gewann 25 Wahlkreise, hatte mit ihren 32 Prozent Zweitstimmen aber eigentlich nur Anspruch auf 24 Sitze im Landtag. Das Extra-Wahlkreismandat erhielt die CDU trotzdem – eben als Überhangmandat.

Gleichzeitig bekamen SPD, AfD und SSW je ein Ausgleichsmandat, um das proportionale Kräfteverhältnis zwischen den Parteien wiederherzustellen. So wuchs der Landtag auf 73 Sitze. In früheren Zeiten war er sogar schon mal noch größer: 2009 kamen gleich 95 Abgeordneten in den Landtag, im Jahr 2000 waren es 89.

Wegen der 43,4 Prozent für die CDU gibt es keine Überhangmandate

Diesmal hat die CDU zwar noch mehr Wahlkreise direkt geholt als vor fünf Jahren – nämlich gleich 32. Doch weil die Union mit ihrem Zweitstimmenanteil von 43,4 Prozent noch mal viel besser abschnitt als damals und auch deutlich besser als in den jüngsten Umfragen vorhergesagt, hat sie überraschenderweise sogar Anspruch auf 34 Mandate – also auf mehr, als sie direkt gewonnen hat. Damit gibt es keine Überhangmandate.

Mehr noch: Anders als vor fünf Jahren kommen diesmal auch zwei Wahlkreisverlierer der CDU über die Liste in den Landtag: Landesparteivize Tobias von der Heide und Innenstaatssekretärin Kristina Herbst.

Mehr lesen