Umweltschutz

Warum es falsch ist, die Sylter Austernfischer kleinzuhalten

Warum es falsch ist, die Sylter Austernfischer kleinzuhalten

Warum es falsch ist, die Sylter Austernfischer kleinzuhalten

Martina Kramer/shz.de
Sylt
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Sylter Austern Foto: dpa/shz

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Umweltschutzverbände sorgen mit einer Klagedrohung bei der Obersten Fischereibehörde für Zukunftsängste bei Deutschlands einziger Austernzucht in List auf Sylt.

Der Import der Jungaustern, wie ihn Dittmeyer’s Austern-Compagnie in List seit 35 Jahren betreibt, ist Umweltschützern nicht erst seit Kurzem ein Dorn im Auge. Die Gründe sind aus Perspektive der Umweltschützer durchaus nachvollziehbar: Parasiten, Krankheiten und invasive Arten, eingeschleust durch den Import, beeinflussen das hiesige Ökosystem, exotische Arten breiten sich aus und machen heimischen Arten die Existenz schwer. Aus dem Wattenmeer zum Schutz dieser Arten eine Nullnutzungszone machen zu wollen liegt da auf der Hand, wird aber mit dem Wegfall der Importe von Setzlingen nicht gelingen.

Zumindest nicht in dem Ausmaße, wie es sich die Umweltschützer erhoffen. Da ist sich die Forschung sicher. Solange Kreuzfahrtdampfer und Containerschiffe weiterhin Tag für Tag durch die Meere schippern und dabei unzähligen „blinden Passagieren“ Tür und Tor ins heimische Wattenmeer öffnen, wird das heimische Ökosystem weiterhin dem Einfluss anderer Arten ausgesetzt sein. Schiffe verbreiten zahlreichen Studien zufolge invasive Arten weltweit in einem Ausmaß, welches schlicht nicht mit dem Import der Austernsetzlinge in unser heimisches Wattenmeer verglichen werden kann. Das Ergreifen geeigneter Maßnahmen, um diese Verteilung einzudämmen, sollte den Umweltverbänden ein weitaus größeres Anliegen sein, als die Zucht der Sylter Auster und damit auch die Existenz eines alteingesessenen Sylter Familienbetriebs mit einer Klagedrohung zu torpedieren.

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