Da hätten nur noch Live-Auftritte von „Alligatoah“, „Avantasia“ oder „Endseeker“ gefehlt, um der Gala in der Tadsen-Getränkewelt in Bredstedt den richtigen Schwung zu geben. Diese Bands zählen zu den vielen, die erstmals beim diesjährigen Wacken Open Air dabei sein werden. Das Metal-Festival findet nach zwei Jahren Pause wegen der Corona-Pandemie wieder live statt: vom 4. bis 6. August.

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Ein Hauch der Wacken-Atmosphäre lag auch ohne Live-Mucke über dem Abend in dem Fachhandelsgeschäft, denn dort war nicht nur die Deko auf das Event abgestimmt, sondern die beim Festival fürs Catering verantwortliche „Speisenwerft“ versorgte unter der Leitung von Jan Bröcker die Partygäste mit Original-Wacken-Leckerbissen wie der „Geschmorten Schulter vom Freesisch Rind mit tomatisiertem Sauerkraut und gesmashten Moorkartoffeln“.

Backstage-Weine nun in Gastronomie und Handel

Anlass war eine besondere Premiere, die alle WOA-Fans elektrisieren wird. Die bislang nur im legendären Artist-Village hinter der Bühne Künstlern und ihren Teams kredenzten Wacken-Weine werden ab jetzt in ausgewählten Restaurants und Geschäften des Lebensmittel- und Getränkehandels angeboten. Zudem hatten ein ganz neu entwickelter Wacken-Glühwein und ein Wacken-Sekt in Bredstedt ihren ersten Auftritt.

Alles ist entstanden aus der immer enger werdenden Beziehung zwischen dem Weingut Tesch in Langenlonsheim am Rande des Hunsrücks und den Machern des Wacken Open Air, Holger Hübner und Thomas Jensen. Winzer Dr. Martin Tesch erzählte shz.de, dass er kein anderes Festival kenne, das auch die Bewirtung der Künstler so perfektioniert habe, wie die beiden Macher. „Wir sind sehr stolz darauf, dass unsere Weine seit über zehn Jahren ein fester Bestandteil der W:O:A Artist Hospitality sind.“

Verbindung von Wein zu Kulinarik und Musik

Ausgerechnet in einer ernsten Krise des Weingutes sei Tesch klar geworden, dass die Welt der Köche und die der Musik sein Unternehmen retten könnten. Kein Wunder, gelten Weine doch klassisch als Speisenbegleiter. Und Wein und Gesang gehören seit eh und je zusammen. In der Musikwelt knüpfte er bald feste Kontakte unter anderem zur Gibson Guitar Corporation in Amerika oder den Toten Hosen in Deutschland. Privat mit seiner Familie fühle er sich allerdings eher mit dem Festival Rock am Ring verbunden, das sozusagen vor der Haustür stattfindet.

Ein Wein wie Musik ohne Verstärker

Bescheiden betont Karl-Peter Tadsen, Senior von Getränke Tadsen, dass er nur die Location für diesen glanzvollen Abend biete. Aber er erzählt von den Anfängen dieser Kooperation und wie er dabei mitspielte. Er habe auf einer Wein-Messe Teschs Riesling „Unplugged“ kennengelernt. Wie die Musik ohne Verstärker und technischen Schnickschnack sei dieser Wein allein aus sich heraus entstanden, ohne alle Tricks, die Winzer so drauf haben, um diesen oder jenen Charakter zu bremsen oder zu verstärken.

Entsprechend sei es nicht leicht gewesen, ihn unter die Kunden zu bringen. „Für Nordfriesen ist der schwierig zu interpretieren“, drückt sich Tadsen vorsichtig aus. Doch inzwischen habe er Enthusiasten finden können, die die Ehrlichkeit und Originalität dieses Weines schätzten. International habe der Riesling Unplugged vor allem in Japan eingeschlagen, die ihn schlicht für den echten deutschen Riesling halten würden.

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Martin Tesch bewarb seine neuen Kreationen. Der „Full Metal Glögg“, sagt er, „ist Wein bester Qualität mit Nelke, Zimt, Ingwer und Kardamom – exklusiv komponiert, und für diejenigen, denen dann immer noch kalt ist: ein Schuss Korn, Wodka oder Rum wirkt Wunder.“ Und den neuen, trockenen Sekt charakterisierte er so: Der überzeuge mit „saftig frischem Aroma von Birne und Apfel – erfrischend mit feinsten Perlen.“

Holger Hübner, der als Vertreter des WOA-Teams mit dabei war, dürfte der Rummel um die Festival-Weine gelegen kommen. Auch wenn das diesjährige Festival ausverkauft ist, reist die Marke WOA auch auf diese Weise weiter um die Welt.