Bäume pflanzen für Klimaschutz

Viele Familien bei Aktion in Breklum dabei – 814 kostenlose Bäume für Gärten in Nordfriesland

Viele Familien bei Aktion in Breklum dabei

Viele Familien bei Aktion in Breklum dabei

SHZ
Breklum
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Marten und Daniela Albrecht mit Tochter Juna-Malin – für jeden ein Baum für den Klimaschutz. Foto: Udo Rahn/shz.de

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In Nordfriesland sollen mehr Bäume wachsen, so sieht es zumindest das Klimaschutzbündnis. Wer die Ursprungsidee dazu hatte und wie die Aktion verlief, lesen Sie hier.

Für Marten und Daniela Albrecht mit Tochter Juna-Malin kam nur eines in Frage, als sie von der kreisweiten Aktion hörten: „Wir müssen Bäume pflanzen für den Klimaschutz“. Im diesem Sinne herrschte reges Treiben auf dem Parkplatz des Christian-Jensen-Kollegs in Breklum. 814 Bäume zwölf verschiedener regionaler Sorten zum Einpflanzen in den heimischen Garten lagen bereit. Das Sortiment reichte von Stieleichen über Feldahorn bis hin zum kleinen Wildapfel oder Rotdorn.

330 Baumpaten aus dem Kreis Nordfriesland

Eigentlich wollte Landrat Florian Lorenzen, Schirmherr der Aktion des Kreises Nordfriesland „Patenschaft Familienbäume“, die Bäume selbst an die 330 aus dem gesamten Kreisgebiet angereisten Baumpaten übergeben, doch kurzfristig musste er absagen. „Ich freue mich über das große Interesse. Die Bäume bekommen nun als Zeichen für den Klimaschutz ein neues Zuhause mit Familienanschluss“, sagte stellvertretend Felix Oßwald, Klimaschutzmanager des Kreises.


Mit im Boot und aktiv beteiligt waren Luca Sprick, Projektkoordinator des Kooperationspartners Verein „Waldwuchs Flensburg“ sowie Christian Ide vom Kinder- und Jugendbüro Flensburg. Finanziert werden sie vom Kreis Nordfriesland, der Bingo! Umweltlotterie, GP-Joule und Strom von Föhr.

Mehr Bäume für waldarme Region

Ganz zufrieden luden die Albrechts ihre gut 1,50 Meter hohen Bäume auf den mitgeführten Anhänger – einen für jedes Familienmitglied. Da das Wetter so gut passte, sollten sie auch gleich noch in die Erde. Anders sah das der sechsjährige Lewe Schwebcke aus Bosbüll bei Niebüll. Er wolle sich heute erst mal ausruhen. Pflanzen könne er am nächsten Tag. Vater Christoph stimmte zu. Für ihn sei aktiver Klimaschutz durch Pflanzen wichtig, gerade weil in der hiesigen Region wenig Wälder vorhanden sind.


„Jeder neu gepflanzte Baum hilft, das Klima zu schützen. Bäume produzieren Sauerstoff und binden Kohlenstoff. Große Bäume, wie beispielsweise Buchen, können der Atmosphäre bis zu 6.000 bis 8.000 Kilogramm CO2 entziehen“, informiert Luca Sprick. Zudem verschönerten sie Gärten, dienten als Sichtschutz und Schattenspender, Vögel und Insekten fänden Nahrungsquellen und Niststellen. Kindern dienten die grünen Oasen als Abenteuerspielplatz und Erwachsenen zur Entspannung.


Das Projekt "Waldwuchs" des Flensburger Jugendrings hat das Ziel, Kinder und Jugendliche und deren Familien für den Klimaschutz sowie ökologische Fragestellungen zu sensibilisieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich praktisch zu engagieren. „Ich freue mich, dass der Kreis Nordfriesland auf den Zug aufgesprungen ist“, so Sprick. Er war es, der den Kontakt zum Vertreter des Kreises aufgenommen hatte.

Die Ursprungsidee stammt von dem Flensburger Schüler Jannis Ide. Er wollte 2019 etwas Konkretes für den Klimaschutz tun. Er pflanzte Bäume. Mittlerweile konnten so in Flensburg und Umgebung über 3.000 Bäume über den Verein Waldwuchs gepflanzt werden.

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