Schleswig

Verkaufsanzeige des Hotels Hohenzollern sorgt für Aufsehen: Was steckt dahinter?

Verkaufsanzeige des Hotels Hohenzollern sorgt für Aufsehen: Was steckt dahinter?

Hotels Hohenzollern: Verkaufsanzeige sorgt für Aufsehen

Annika Kühl/shz.de
Schleswig
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Das Gebäude des heutigen Hotels Hohenzollern in Schleswig wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet. Foto: Jan Tischmeyer/shz.de

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Die Schleswiger Institution wird für mehrere Millionen Euro unter anderem bei Ebay angeboten. Doch gibt es überhaupt eine ernsthafte Verkaufsabsicht?

Erst vor wenigen Wochen fand im Hotel Hohenzollern der Jahresempfang der Bürgervereine und der Stadt Schleswig statt. Dabei war alles wie immer; genau so, wie es die Schleswiger seit Jahrzehnten kennen. Doch nun erregt eine Annonce Aufsehen in der Stadt: Das Haus, das Uwe Lüth und seine Frau Hannelore seit 1973 geprägt haben, wird seit einiger Zeit unter anderem bei Ebay zum Verkauf angeboten. Zu finden ist das Angebot zudem auf dem Portal der LBS-Immobilien.

Soll das Hotel etwa tatsächlich nach all den Jahrzehnten den Besitzer wechseln? Eine naheliegende Vermutung angesichts der Tatsache, dass das Hotelier-Ehepaar bereits um die 80 Jahre alt ist.

Doch an einen ernsthaften Verkauf denkt der Hohenzollern-Chef offenbar weiterhin nicht: Auf Nachfrage erklärt Uwe Lüth, dass es sich bei der Anzeige um „einen Fehler“ handele und er aktuell keinen Verkauf beabsichtige. Stattdessen habe er andere Pläne - welche das sind und was genau hinter der Offerte steckt, möchte Lüth nicht sagen.

Hotel ist seit 1912 in Familienbesitz

Angeboten wird das Traditionsobjekt für 3,9 Millionen Euro. „Alteingesessenes Hotel in bester Lage von Schleswig“, lautet es im Titel der Annonce. Und weiter: „Zum Verkauf steht ein beliebtes Stadthotel im Herzen der wunderbaren Schleistadt Schleswig.“

Seit 1912 befindet sich das Haus in Familienbesitz, 3000 Quadratmeter Gesamtfläche umfasst das Objekt, auf denen laut Verkaufsanzeige zwölf Einzel-, 40 Doppel- und vier Dreibettzimmer Platz finden.

Das Gebäude stammt bereits aus dem Jahr 1894. Gebaut hatte es damals der Bruder des Großvaters von Uwe Lüth. Seither war es in Familienhand geblieben und Veranstaltungsort für große Stars wie Otto Waalkes, Rudi Carrell oder Jürgen Drews.

Hotelier will Betrieb nicht verkaufen

Doch dann kam Corona. Die Pandemie traf auch das Traditionshotel mit voller Wucht, Uwe Lüth musste neue Kredite aufnehmen. Damals gab er sich kämpferisch: „Eines kann ich ganz klar sagen: Das Hohenzollern bleibt! Ich bleibe so lange wie nötig und werde auf jeden Fall eine Lösung finden, indem ich jemanden als Geschäftsführer anstelle. Ich werde das Hotel nicht verkaufen, es soll im Familienbesitz bleiben“, sagte er damals im Interview mit shz.de. Wie es jetzt genau weitergeht, bleibt abzuwarten. Hotelchef Uwe Lüth deutete an, sich in Kürze zu seinen Plänen äußern zu wollen.

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