„Wilde Pracht“

Unternehmen aus Kropp bietet nachhaltige Blumengrüße an

Unternehmen aus Kropp bietet nachhaltige Blumengrüße an

Unternehmen aus Kropp bietet nachhaltige Blumengrüße an

Annika Kühl/shz.de
Kropp
Zuletzt aktualisiert um:
Das Team Wilde Pracht auf einer der Blühwiesen in der Saison: (v.l.) Christian Plöhn, Birte Schmidt und Gunnar Plöhn. Foto: Wilde Pracht/Privat

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Seit einigen Jahren setzt sich das Unternehmen „Wilde Pracht“ aus Kropp für nachhaltige Blumen-Grüße ein: Statt gepflückten Blumen werden Blühstreifen angeboten.

Noch ist es ruhig auf den Feldern rund um den Betrieb von Christian Plöhn. Aber nicht mehr lange: Schon bald beginnt die nächste Blühsaison und das bedeutet für den Landwirt und seine beiden Kollegen Gunnar Plöhn und Birte Schmidt viel Arbeit.

Quadratmeter Blumenwiese statt Blumensträuße

Vor mehr als zwei Jahren hat das Trio die „Wilde Pracht“ gegründet und sich mit dem Unternehmen zum Ziel gesetzt, nicht nur etwas für die Artenvielfalt zu tun, sondern gleichzeitig eine Alternative für Blumensträuße anzubieten.

Zu kaufen gibt es also keine Schnittblumen: Stattdessen werden Patenschaften für eine beliebige Anzahl Quadratmeter Blühstreifen angeboten. Ein Prinzip, das sich bewährt hat, wie Birte Schmidt auf Nachfrage mitteilt:

Neben der Blühpatenschaft bietet das Unternehmen auch die monatliche digitale Bienenpost an: Mit ihr können die Paten verfolgen, wie ihre Blumen gedeihen. „Freude an bunten Blühwiesen, einen echten Mehrwert für die Paten schaffen, die nicht ‚nur‘ spenden, und ganz viele unterhaltsam verpackte Informationen darüber liefern, was die Landwirte bewegt und wie ihr Arbeitsalltag aussieht“ - das wollen sie mit ihrem Projekt bewirken, erklärt Schmidt.

Bereits ein Drittel der Vorjahresfläche vergeben

Die meisten Patenschaften entstehen im Frühling, zwischen Februar und Juni. „Trotzdem wurde aktuell bereits circa ein Drittel der Vorjahresflächen verschenkt. Wir haben auch einige Wiederholungstäter“, so Schmidt.

Ganz spurlos sind die aktuellen Weltkrisen nicht an dem jungen Unternehmen vorbeigegangen: „In der aktuellen Blühsaison hatten wir bereits große Pläne und tolle Kooperationspartner in Aussicht, die leider durch die aktuelle politische und wirtschaftliche Situation kurzfristig abgesprungen sind.“ Dadurch hätten sich einige Ideen noch nicht verwirklichen lassen. „Aber wir wollen uns nicht entmutigen lassen, denn wir sind überzeugt, dass es gerade jetzt besonders wichtig ist, an nachhaltigen Projekten festzuhalten“, sagt die Mit-Gründerin.

Für dieses Jahr haben sich die Kropper Unternehmer noch einiges vorgenommen. So soll es beispielsweise die Wilde Pracht bald auch für den eigenen Garten geben.

Damit das Projekt wachsen kann, sind die Gründer darauf angewiesen, dass Landwirte dafür Flächen zur Verfügung stellen. „In der vergangenen Saison haben vier Bauern Blühflächen geschaffen und das möchten wir natürlich gerne weiter ausbauen. Nach oben gibt es keine Grenzen: Wir säen so viel Blühfläche an, wie wir an Paten vergeben können. Und das gerne mit vielen Bauern, denn die Bienen haben ja am meisten davon, wenn sie überall im Land Blumen finden und nicht bloß an einem Ort eine riesige Blühwiese“, sagt Schmidt.

Außerdem sei das Team weiter offen für neue Ideen „und wir freuen uns immer, wenn Menschen sich an unserer Idee beteiligen und uns unterstützen möchten.“

Mehr lesen