Missunde, Kappeln, Schleswig

Traumorte an der Schlei: Die schönsten Ausflugstipps unserer Reporter

Traumorte an der Schlei: Die schönsten Ausflugstipps unserer Reporter

Traumorte an der Schlei: Ausflugstipps unserer Reporter

SHZ
Schleswig
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Einer der Traum-Orte an der Schlei: Maasholm. Foto: imageBROKER/Frank Röder via www.imago-images.de

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Mit interaktiver Karte. Für Urlauber und Einheimische: Reporter erzählen von ihren Lieblingsorten an der Schlei und in der Umgebung. Wohin sich ein Osterausflug 2022 lohnt:

Fotorahmen bei Missunde


Einen Platz zum Entschleunigen, den habe ich an der Schlei bei Missunde gefunden. Eigentlich ist es sogar ein Lieblingsplatz geworden. Abseits vom Trubel kann ich dorthin bequem mit dem Rad fahren und eintauchen in die Ruhe an der Schlei. Sitzbänke laden zum Rasten ein. Der Blick schweift dann über das sich leicht im Wind wiegende Schilf, das leichte Plätschern des Wassers am Ufer ist zu hören. Der Blick reicht weit die Schlei aufwärts und auch abwärts. Lautlos ziehen Segelboote vorbei, zahlreiche Enten suchen im flachen Wasser nach Futter. Weiter nördlich bringt eine Fähre Urlauber hinüber nach Angeln. Die Gemeinde Kosel weiß genau, dass sie mit diesem Schleiufer ein herrliches Plätzchen hat. Und weil der Platz so etwas Besonderes ist, hat sie einen Fotorahmen aufgestellt. Beim Blick hindurch finde ich meinen Lieblingsplatz eingerahmt wie in einem Bild.

Dirk Steinmetz, Redakteur Eckernförder Zeitung

Kappelns imposanteste Brücke


Zugegeben, sie ist nicht so imposant wie die Brooklyn Bridge in New York. Und auch nicht so kulturhistorisch relevant wie die Karlsbrücke in Prag. Und, ja, vielleicht ist sie noch nicht einmal besonders hübsch. Aber ich mag die Idee, das Gefühl, die Aussage, die hinter der Kappelner Schleibrücke steht. Wenn man auf diese Stadt blickt und davon redet, die Schlei trenne sie in zwei Teile, dann ist es die Brücke, die sie verbindet. Ích spüre das am besten, wenn ich zu Fuß über die Brücke laufe.

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Ich mag diesen kurzen Weg - entweder mit Blick auf den Albatros oder auf die Hafenpromenade, je nachdem, aus welcher Richtung ich komme. Ich mag es, zwischendurch einfach mal stehen zu bleiben, die Hände aufs Brückengeländer zu legen. Und egal, wohin ich dann blicke: Überall um mich herum ist Kappeln. Selbst dann, wenn ich mich selbst gerade über dem Wasser befinde. Ich mag den Wind um den Kopf, die Sonne im Gesicht und manchmal auch den Regen auf der Brille. Nirgends spürt man das intensiver als mitten auf der Schleibrücke.

Rebecca Nordmann, Redakteurin Schlei-Bote


Traumort Schleimünde


Als Segler ist die Frage nach meinem Lieblingsort an der Schlei schwer zu beantworten – es gibt so viele. Zahlreiche Buchten laden zwischen Schleswig und Maasholm zum entspannten Ankern und Baden ein, ausgewählt wird je nach Windrichtung und Anzahl der Nachbarboote. Suche ich aber mal nicht die komplette Einsamkeit und Stille auf dem Wasser, entscheide ich mich immer wieder gern für den Klassiker zwischen Schlei und Ostsee: Schleimünde.

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Der kleine Nothafen der Lotseninsel bietet kleinen und großen Sportbooten Platz, er ist allerdings kein Yachthafen im üblichen Sinne. Es gibt zwar Strom, Toiletten und einen Brötchenservice, aber für einen längeren Aufenthalt ist der Hafen nicht gedacht. Es gibt auch einige Regeln zu beachten: So steht jedem Boot nur ein Heckpfahl zur Verfügung, es gibt keine Müllentsorgung, kein Trinkwasser und – an Wochenenden ganz wichtig – es kann kein Platz reserviert werden.

Bin ich erstmal dort, ist alles gut. Beim Imbiss „Giftbude“ gibt es leckeres Essen, auf der Seeseite lässt es sich gut baden und der kurze Gang zum Leuchtturm muss einfach sein. Viel mehr Auslauf bietet Schleimünde nicht, aber das reicht mir völlig. Und einen netten Schnack mit anderen Seglern gibt es auch immer. Einfach schön.

Stephan Schaar, Redakteur Schleswiger Nachrichten

Naturpark Hüttener Berge


Eine Atmosphäre und eine Landschaft wie im Voralpenland - dabei ist die Ostsee nur wenige Kilometer entfernt. Das Fleckchen Schoothorst gehört zur Gemeinde Ascheffel und liegt mitten im Naturpark Hüttener Berge. Es bietet wunderbare Ausblicke auf Wald, Knicklandschaft und sanfte Hügel. Besonders schön ist die Aussicht ins Schoothorster Tal, wo auch ein Friedenspfahl zu entdecken ist. Er ist einer von weltweit 200.000 Pfählen, die das Friedensgebet „May Peace prevail on Earth“ (Möge Friede auf Erden sein) verbreiten. Wer Ruhe und Frieden abseits des Trubels sucht, ist hier genau richtig. Lichteffekte der Sonne, besonders gegen Abend, verleihen diesem Ort einen magischen Zauber. Zu erreichen ist das Tal über die Wanderroute Nummer 8, ausgehend vom Aschberg vorbei am Bismarck-Denkmal.

Pause auf dem Aschberg

Aber auch vom Parkplatz Silberbergen aus führt eine Route ins Schoothorster Tal. Natürlich ist das Schoothorster Tal auf einer schmalen Straße auch mit dem Auto zu erreichen. Aber am schönsten ist es, sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu nähern. Auf diese Weise entdeckt man viel am Wegesrand. Außerdem weiß man nach einer Wander- oder Radtour durch den Naturpark, warum dieser Hüttener Berge heißt. Es geht wirklich bergauf und bergab. Wer sich anschließend etwas erholen möchte, sollte dem Panorama-Hotel auf dem Aschberg einen Besuch abstatten. Bei Kaffee und Kuchen oder einem wunderbaren Chardonnay auf der Terrasse kann man den Blick über die Landschaft des Naturparks Hüttener Berge bestens schweifen lassen.

Susanne Karkossa-Schwarz, Redakteurin Eckernförder Zeitung

Über den Dächern von Schleswig


Von außen ist der Schleswiger Wikingturm vielleicht nicht unbedingt ein Hingucker. In den 1970er-Jahren wurde das Hochhaus auf bis zu 30 Meter langen Pfählen in den Schlick ans äußerste westliche Ende der Schlei gebaut. Gut 90 Meter ist der Turm groß, der sich trotz anfänglicher Skepsis der Bürger und seiner eher schmucklosen Architektur längst zu einem Wahrzeichen der Stadt gemausert hat. Das Gute: Jeder hat die Möglichkeit, von fast ganz oben aus selbst mal einen Blick auf Schleswig und die Schlei zu werfen – und zwar vom „Wikingturm-Restaurant“ aus. Das befindet sich im 26. Stock des Kolosses und bietet reichlich Plätze am Fenster, so dass man die Aussicht auf den Stadthafen, die Königswiesen oder die Möweninsel genießen kann. Egal ob nachmittags bei Kaffee und Kuchen oder abends bei Matjes und Bratkartoffeln. Bei guter Sicht kann man sogar bis zur Schlei-Halbinsel Reesholm und weiter gucken.

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Alternativ ist auch von der Besucherplattform des Schleswiger Doms aus ein spektakulärer Blick auf Stadt und Schlei garantiert. Anders als im Wikingturm gibt es hier aber weder etwas zu essen noch Fahrstuhl. Stattdessen muss man erst gut 250 Stufen erklimmen, um die Aussichtspunkt auf rund 50 Metern Höhe zu erreichen. Ein Kraftakt, der sich lohnt!

Sven Windmann, Reporterchef Schleswiger Nachrichten & Schlei-Bote

Idylle an der Geltinger Birk


Aah, tief durchatmen und die Welt rundherum vergessen: Abschalten, das kann ich wunderbar auf einer Runde durch die Geltinger Birk. Hier über eine verwunschene Brücke, am Wäldchen entlang über einen Hügel und dann … der Blick übers Wasser zur Mühle Charlotte. Ein Höhepunkt der Runde, der natürlich bei jedem Wetter geht, den ich aber bei Sonne und Windstille besonders genießen kann, ist die “Meta Norgaardts Brüch”. Wenn das Wasser links und rechts der Brücke so glatt ist, dass die skurrilen Baumgerippe sich eins zu eins darin spiegeln können, mag ich gar nicht weiter gehen. Es sei denn: Auf der anderen Seite warten die Koniks. Geduldig stehen die Wildpferde da, eine ganze Herde, einige schüchterner als andere, und strahlen diese große gemütliche Ruhe aus. Nochmal Zeit zum Verweilen. In bester Gesellschaft.

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Wenn ich mich am Ende doch losreiße und an versteckten Ferienhäusern vorbei auf dem Weg zurück Richtung Mühle und Parkplatz mache, geht es mir meistens richtig gut. Und wenn die Achtsamkeit langsam wieder schwindet, plane ich einfach den nächsten Ausflug auf die Birk.

Doris Smit, Redakteurin Schlei-Bote

Träumen an der Schlei

Wer hat nicht ab und zu das Gefühl, er könnte auf der Stelle einen kleinen Urlaub gebrauchen. Wenn mich dieses Gefühl packt, schnappe ich mir meinen Hund und fahre nach Knös. Wo das ist? In Brodersby-Goltoft, direkt an der Schlei. Von Schleswig kommend, am Markttreff rechts abbiegen. Ich parke dort immer am Feldrand über der Ferienhaussiedlung und drehe mit meinem Vierbeiner eine Runde linksherum. An der Weggabelung halten wir uns rechts und gehen in Richtung Wasser. Von dort oben hat man eine tolle Aussicht auf die Schlei und die Fähre Missunde, die westlich ihre Bahnen zieht. Mein Tipp: Innehalten, tief einatmen und den Anblick genießen.

Weiter geht's hinunter ans Schlei-Ufer. Dichter Bewuchs, links Schilf und Wasser, rechts ein dicht bewachsener Hang, Büsche und Bäume säumen den Weg. Der Hund steckt seine Füße in die Schlei, ich schaue den Enten, die wir in ihrer Ruhe gestört haben, hinterher. Im Sommer ist es hier schön schattig und kühl, im Winter angenehm windgeschützt. Zurück zum Auto ist nur noch ein Katzensprung, der uns durch die Ferienhaussiedlung führt, vorbei an kleinen Datschen und schicken modernen Ferienhäusern mit Schlei-Grundstück. Hier lässt es sich wunderbar vom nächsten Urlaub träumen.

Martin Engelbert, Redakteur Schleswiger Nachrichten

Ruheort mitten in Schleswig


Es muss nicht immer ein Geheimtipp sein. Ein völlig populärer Ort, an dem jeder vorbeikommt, kann sich als Lieblingsplatz an der Schlei entwickeln. Am Hundestrand auf den Königswiesen – also mitten in Schleswig – verlässt ein Steg den Sand am Ufer und taucht ein in eine Welt fern von jedem Stadtgefühl. Zwischen Schilf und Sand wird der Blick frei auf die Schlei, auf den Hafen auf die Möweninsel, auf den Wikingturm. Er ist mein Lieblingsort. Nicht, weil ihn keiner kennt, sondern weil er für jeden da ist. Weil er jeden rausbringt. Raus aus dem Arbeitsalltag, raus aus der gerade in Ferienzeiten vollen Innenstadt, rein in die Natur. Nur fünf Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt lädt der Lieblingsort an der Schlei zum kurzen Verweilen, Lesen, Dösen oder Eisschlecken ein.

Marle Liebelt, Redakteurin Schleswiger Nachrichten

Am Hafen von Maasholm


Da wo die Schlei fast zu Ende ist, liegt Maasholm, von drei Seiten vom Wasser umgeben. Das kleine Fischerdorf liegt zwar noch an der Schlei, aber vom Dorfkern bis an die Ostseeküste ist es nur eine kurze Wanderung. Früher eine Insel, ist der Ort seit dem 18. Jahrhundert durch einen Damm mit dem Festland verbunden. Maasholm hat alles, was das Herz eines Urlaubers oder eines Ausflüglers begehrt: eine schmale Kopfsteinpflasterstraße, pittoreske Häuser, einen Wanderweg direkt am Wasser, echte Fischer, eine Fischräucherei, Restaurants, einen Wohnmobilstellplatz, hübsche kleine Läden. Und jede Menge maritime Atmosphäre.

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Am Hafen türmen sich die bunten Fischkisten, türkisfarbene Tampen liegen aufgerollt an der Kaikante, auf einer Bank sitzen vier alte Männer und schnacken. Es riecht nach geräuchertem Fisch. Radfahrer bahnen sich den Weg an der Warteschlange vor der Fischbrötchenbude vorbei. Auf einem Kutter reinigt jemand das Deck. Von Hektik und Autolärm weit und breit keine Spur. Hier lässt es sich aushalten - und wenn es nur für einen Tag ist.

Joachim Pohl, Schleswiger Nachrichten

Friedhof in der Schmiedestrasse


Es gibt viele Lieblingsorte in meinem Zuhause Kappeln, aber ganz besonders gern mag ich mich auf den Friedhof in der Schmiedestrasse zurückziehen. 1767 angelegt ist er ein Zeitzeuge von über 255 Jahren. Das beeindruckt mich. Kurz nach dem Betreten ist mir, als hätte ich ein Sternentor durchschritten, welches in eine andere Welt führt. Eine ruhige und freundliche Welt ohne Stress und Hektik. Gefühlt bleibt dort die Zeit stehen und alle Begegnungen mit Menschen sind immer besonnen und überaus freundlich. Meistens sind sie in sich gekehrt und denken an ihre Lieben, denen sie Blumen bringen. Ich liebe es, durch die Baumalleen zu gehen von 200 Jahre alten Linden und Eiben. Oder mich auf eine der Bänke niederzulassen, die in vielen kleinen Nischen verteilt sind. Besonders gern sitze ich aber auf einer Treppenstufe, die ein Stückchen weiter unten liegt in der Nähe einer Gruft.

Zurück in meine Welt, erscheint sie mir kurzfristig noch viel lauter als vorher, aber für einen Moment konnte ich alles vergessen was war oder sein könnte. Für einen Moment war ich mittendrin in der Gegenwart und wiederhole das gerne immer wieder.

Doris Ambrosius, Schlei-Bote

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