Tierquälerei

Totes Reh hängt aufgeschlitzt im Garten: Schleswigerin schockiert über Anblick

Totes Reh hängt aufgeschlitzt im Garten: Schleswigerin schockiert über Anblick

Totes Reh hängt aufgeschlitzt im Garten

Antje Walther/shz.de
Schleswig
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Ein totes Reh in einem Vorgarten sorgte für einen Polizeieinsatz in Schleswig. (Symbolbild) Foto: www.imago-images.de

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Eine Passantin meldete sich bei Polizei und Tierschutzorganisation Peta, weil sie ein aufgeschlitztes Reh in einem Schleswiger Vorgarten entdeckt hatte.

Am Mittwochmorgen kurz vor 9 Uhr wurde die Polizei informiert, dass an der Schubystraße in Schleswig ein Reh im Vorgarten hängen würde. Die empörte Anruferin, die sich zudem an die Tierschutzorganisation Peta und an die lokalen Medien wandte, erstattete Anzeige. Die Ordnungswidrigkeit mit dem Vorwurf der Belästigung der Allgemeinheit liege vor und werde von der zuständigen Ordnungsbehörde überprüft, bestätigt Polizeisprecherin Sandra Otte.

Das Tier sei fachmännisch aufgebrochen und am Vorabend schon im Dunkeln zum Abkühlen und Abhängen aufgehängt worden, hat Polizeisprecherin Otte in Erfahrung gebracht. Der Jagdausübungsberechtigte, dem das Reh gehört, habe mutmaßlich vergessen, es an einem anderen Standort weiter zu verwerten.

Tierschutz und Verkehrssicherheit

Ein Tierschutz-Verstoß stünde hier nicht zur Debatte, sagt Otte. Papiere und Berechtigungen des Jägers seien allesamt in Ordnung. Die Polizeisprecherin äußert lediglich Bedenken hinsichtlich der Sicherheit des Straßenverkehrs. Wenn Autofahrer die viel befahrene Straße passieren und in einem Baum am Straßenrand ein aufgehängtes Tier wahrnehmen, könnte das die Verkehrsteilnehmer womöglich ablenken oder auch erschrecken.

Ein Einzelfall aus Sicht des Landesjagdverbands

„Stadtnah oder ländlich“, ist das erste, was Wulf-Heiner Kummetz wissen möchte, als er zu diesem Thema um Auskunft gebeten wird. Dahinter steckt wohl die Annahme, dass Kenntnisse und Vertrautheit mit dem Thema Schlachten auf dem Lande und in der Stadt unterschiedlich ausgeprägt sind.

Kummetz ist beim Landesjagdverband Schleswig-Holstein für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Eine derartige Beschwerde wie die der Schleswiger Passantin ist für ihn ein Einzelfall, er habe bislang keine ähnlichen Meldungen gehabt.

Gleichwohl äußert er Verständnis, dass bei jemandem, der mit toten Tieren für gewöhnlich nicht konfrontiert werde, ein Anblick wie der geschilderte „Befremden“ hervorrufen könne. Dennoch ist sein Rat, in einem solchen Fall lieber das Gespräch mit dem Jäger zu suchen.

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