Nach Corona-Lockerungen

Testpflicht: Husum befürwortet Aufhebung – Sylt will strengere Regeln

Testpflicht: Husum befürwortet Aufhebung – Sylt will strengere Regeln

Testpflicht: Husum sagt ja – Sylt nein

SHZ
Husum
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Ab Montag geht es ohne Test in die Innengastronomie in Schleswig-Holstein. Der Werbeverein Husum begrüßt die Lockerung. Foto: Peter Kneffel / dpa

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Die einen sagen so, die anderen sagen so: Der Kreis Nordfriesland sowie die Gewerbetreibenden der Insel Sylt halten die Aussetzung der Testpflicht für gefährlich. Der Husumer Gewerbeverein sieht das anders.

Der Weggang der großen Teststationen und der Wegfall eines wichtigsten Beobachtungsinstrumentes waren die Kritikpunkte des Kreises Nordfriesland zu den jüngsten Corona-Lockerungen, bei denen eine Testpflicht für die Innengastronomie nicht mehr vorgesehen ist.

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Auch auf der Insel Sylt treibt das Thema die Gewerbetreibenden um: Sie wollen die Testpflicht weiter aufrecht erhalten. In Husum weht allerdings ein anderer Wind. Der Vorsitzende der Werbegemeinschaft Husum, Peter Cohrs, erklärt in einer Pressemitteilung, dass er die Entscheidung der Landesregierung durchaus begrüßt: „Stadterlebnis genießen – ohne Testpflicht“, lautet der Titel der Pressemitteilung, in der der Vorstand erklärt, dass die weiterhin geltenden Hygiene- und Abstandsregeln für ausreichend Sicherheit für Mitarbeiter und Gäste sorgen würden. „Die durchgehende Testpflicht stellte eine erhebliche Zusatzbelastung für die gebeutelten Gastrobetriebe und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dar und hielt viele Besucher ab“, heißt es weiter.

Keine Ansteckungen beim Einkaufen und in der Gastro?

„Schleswig Holstein zieht jetzt nach, was in anderen Bundesländern schon gilt. Die Entscheidung aus Kiel ist für uns ein wichtiger Schritt zurück zum normalen Leben", sagt Peter Cohrs, CJ-Schmidt-Geschäftsführer und Vorsitzender der Werbegemeinschaft.

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Laut Vorstand lägen keine Erkenntnisse aus Studien vor, die ein erhöhtes Infektionsrisiko durch den Besuch von Geschäften oder Lokalen belegen würden, begründet der Vorstand seine Einstellung zur Testplicht. Besonders in der Urlaubszeit kämen die Touristen meist ohne genaue Ortskenntnis in die Stadt und „können nun endlich wieder spontan entscheiden, einen Imbiss oder eine Tasse Kaffee zu genießen“, heißt es in der Mitteilung.

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Auf Sylt haben die Gewerbetreibende eine ganz andere Meinung zum Thema. Dort gibt es mittlerweile in drei Gastronomiebtrieben Corna-Fälle, weshalb diese vorübergehen schließen mussten. Der Ruf nach strengeren Regeln wird lauter: „Viele befürchten eine deutliche Risikoerhöhung auf der Insel – vor allem auch für die beschäftigten Mitarbeiter und die im Infektionsfalle drohenden Quarantänefolgen. Insofern werden Stimmen laut, ob sich die Insel eine freiwillige Testpflicht auferlegen sollte“, so Ronald Glauth von den Sylter Unternehmern (SU). Auch Bürgermeister Nikolas Häckel hat die „voreiligen Lockerungen “ kritisiert sowie zuvor auch schon der Dehoga. Und auch der Kreis Nordfriesland hatte in einer Stellungnahme an das Land Kritik an den Lockerungen im Bereich der Testfplicht geäußert. Die bestehende Testinfrakstruktur würde zerstört werden, zudem falle ein wichtiges Beobachtungsinstrument weg, argumentiert der Kreis.

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