Ein breites Bündnis aus Parteien, Vereinen und Gewerkschaften ruft für Samstag um 15 Uhr zu einer Demo am Flensburger Rathaus auf. Unter dem Motto „Flensburg bleibt bunt – gemeinsam gegen Corona“ werden etwa 500 Teilnehmer erwartet. Angemeldet wurde die Demo, nachdem sich „Spaziergänger“ an den vergangenen Wochenenden jeweils zu unangemeldeten Corona-Demos mit mehreren hundert Teilnehmern zusammengeschlossen hatten.

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Die Kundgebung an diesem Samstag soll aber weniger als Gegendemo zu den Corona-Demos verstanden werden. „Gegendemo ist nicht der passende Begriff, sagt Kianusch Stender von der SPD Flensburg, der die Demo angemeldet hat. „Wir sind die große Mehrheit, die für etwas steht.“ Unterstützt wird die Demo unter anderem vom DGB sowie mehreren Parteien wie SPD, Grüne, SSW und Linke.

„In den vergangenen Tagen haben in der Bundesrepublik und auch in Flensburg mehrfach Corona-Demonstrationen stattgefunden, die sich gegen die aktuelle Coronapolitik gerichtet haben und die vordergründig so tun, als müsse man die Pandemie einfach nur ablehnen“, heißt es im Demo-Aufruf. „Tatsächlich aber greifen diese Demonstrationen unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung an, gefährden sich und andere und sind unsolidarisch. Wir wollen zeigen, dass Flensburg sich dadurch auszeichnet, dass wir zusammenhalten und einander unterstützen.“

Die CDU ruft stattdessen dazu auf, auf andere Weise Überzeugungsarbeit zu leisten als mit Konfrontation. „Wir möchten die Corona-Demos auch nicht aufwerten“, erklärt Arne Rüstemeier (CDU).

Vom Rathaus zur Hafenspitze

Geplant sind Reden am Rathaus-Vorplatz am Neumarkt und an der Hafenspitze sowie ein Demo-Zug zwischen den beiden Orten über die Friedrich-Ebert-Straße und Süderhofenden. Als Redner werden Stender sowie eine Pflegekraft und eine von Corona genesene Person angekündigt. Zunächst war auch Oberbürgermeisterin Simone Lange als Rednerin im Gespräch. Sie erklärt jedoch: „Die Stadt setzt mit ihrer Teilnahme an der Demo ein Zeichen für Demokratie. Die Redebeiträge sind den Veranstaltern überlassen.“

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„Es soll ein Gegenpol werden zu diesen ignoranten Aktionen“, sagt Stender. Er kritisiert, dass bei den Corona-Spaziergängen Verschwörungstheoretiker und Rechte mitlaufen würden. Und auch für diesen Samstag mehren sich die Hinweise, dass es zu gleicher Zeit wieder zu solchen Spaziergängen kommen soll. Durch die angemeldete Demonstration dürfte allerdings schwierig werden, diese losen Gruppen wieder zu einer Demo zusammenwachsen zu lassen, die mit mehreren hundert Personen den Innenstadtverkehr lahmlegen.

Bei der Demo für ein buntes Flensburg gilt die 2G-Regel sowie Maskenpflicht. Der Anmelder bittet, vorab einen Corona-Selbsttest zu machen.