Statistik: Zahl der deutschen Grenzpendler bleibt relativ stabil

Statistik: Zahl der deutschen Grenzpendler bleibt relativ stabil

Statistik: Zahl der deutschen Grenzpendler bleibt relativ stabil

Antje Walther
Zuletzt aktualisiert um:
Chrissi Becker aus Langballig pendelt regelmäßig nach Egernsund. Damit zählt der Pfleger zu den aktuell 12.727 Deutschen, die zum Arbeiten ins Nachbarland pendeln. Foto: Staudt

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Pandemie und Wirtschaftslage haben kaum einen Effekt. Von den 12.727 deutschen Grenzpendlern des Jahres 2022 arbeiten laut Statistik 7312 in der Region Süd-Dänemark.

Die Pandemie und die aktuelle wirtschaftliche Lage beeinflussen die Zahl der Grenzpendler „unerheblich“. Das ist das Fazit der gerade veröffentlichten Statistik des Regionskontors & Infocenters der Region Sønderjylland – Schleswig. Die Einrichtung mit Sitz in Pattburg erhebt seit 2007 die Zahl der Grenzpendler, die zum Arbeiten jeweils ins Nachbarland wechseln.

Für das vergangene Jahr zählt das Regionskontor 12.727 deutsche Staatsbürger, die in Dänemark arbeiten und pendelten. Das entsprach einem Zuwachs von rund 500 Grenzpendlern im Vergleich zum Jahr 2021 (12.209) und zugleich dem Tiefststand seit 2015. Im ersten Corona-Jahr pendelten 12.326 Deutsche zum Arbeiten nach Dänemark.

Von den 12.727 deutschen Grenzpendlern des Jahres 2022 entfallen laut Statistik des Pattburger Regionskontors 7312 Arbeitnehmer auf die Region Süd-Dänemark. Wiederum 2681 Pendler davon waren in der Kommune Apenrade, 1525 in der Kommune Sonderburg, 633 in der Kommune Tondern sowie 456 in der Kommune Hadersleben gemeldet.

Für das vorige Jahr meldet die Einrichtung zudem 1341 deutsche Unternehmen, die in Dänemark registriert waren und Dienstleistungen ausführten. Hieran waren demnach 4744 Arbeitnehmer beteiligt.

Das Informationskontor geht allerdings von einer deutlich höheren Pendlerzahl aus. Denn eine Gruppe werde von der Statistik nicht erfasst. Dabei handele es sich um dänische Staatsbürger, die südlich der Grenze wohnten und „in nicht geringem Umfang“ in Dänemark arbeiteten.

Seit 2015: Höchste Gesamtzahl an Pendlern mit 14.675 im Jahr 2016

Laut Mitteilung wurden am 30. Juni des vorigen Jahres 546 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit Wohnort Dänemark registriert, die nach Deutschland pendelten (2021: 573). 362 von den 546 dänischen Grenzpendlern arbeiteten demnach in Schleswig-Holstein. In Flensburg betrug die Zahl 134, im Kreis Schleswig-Flensburg 134 und im Kreis Nordfriesland 69. Nicht enthalten seien Beamte oder beamtenähnliche Arbeitsverhältnisse sowie Selbstständige.

Legt man den Zeitraum seit 2015 zugrunde, so gab es die meisten Grenzpendler 2016 mit insgesamt 14.675; davon pendelten 14.024 von Deutschland nach Dänemark und 651 in die andere Richtung. Das Regionskontor & Infocenter macht allerdings auf einen Wandel der Datenerhebungsmethode seit 2016 aufmerksam. Eine direkte Vergleichbarkeit mit den Vorjahren sei deshalb nicht gegeben.

Nach der alten Erhebungsmethode pendelten im Jahr 2008 mit 19.343 die meisten Menschen von Deutschland nach Dänemark (18.143) und umgekehrt (1200).

Insgesamt bleibe nach Einschätzung des Regionskontors abzuwarten, „ob die vielen nach Dänemark ausgewanderten deutschen Staatsbürger die Pendlerzahlen nach Deutschland zukünftig beeinflussen.“

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