Zentralkrankenhaus

Stadt Flensburg verkauft Grundstück am Peelwatt an das Diako-Malteser-Klinikum

Stadt Flensburg verkauft Grundstück am Peelwatt an das Diako-Malteser-Klinikum

Stadt Flensburg verkauft Grundstück am Peelwatt

Ove Jensen/shz.de
Flensburg
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Grundstückskauf besiegelt: Vertragsunterzeichnung für das neue Maltester-Diako-Klinikum (MDK) am Peelwatt: Flensburgs Oberbürgermeister Fabian Geyer mit den beiden MDK-Geschäftsführern Torben Jürgensen (links) und Sascha Falk. Hinter ihnen Notar Bastian Koch aus der Kanzlei Brock Müller Ziegenbein. Foto: Michael Staudt/shz.de

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Es ist ein Meilenstein für das neue Zentralkrankenhaus in Flensburg: Oberbürgermeister Fabian Geyer und die Geschäftsführer der neu gegründeten Diako-Maltester-Klinikum gGmbH haben den Kaufvertrag für das Krankenhaus-Gelände am südlichen...

1,9 Millionen Euro für 13 Hektar Land zwischen der Osttangente und den Abstellgleisen der Bahn hinter dem Bahnhof: Oberbürgermeister Fabian Geyer und die beiden Geschäftsführer der neuen Malteser-Diako-Klinikum gGmbH, Torben Jürgensen und Sascha Falk, haben am Freitag einen Grundstücksdeal besiegelt, auf den viele lange gewartet haben.

Sobald der Kaufpreis auf dem Konto der Stadt Flensburg eingegangen ist, gehört das Gelände am Peelwatt der Krankenhaus-GmbH, hinter der zu gleichen Teilen die Betreiber der beiden bestehenden Flensburger Krankenhäuser stehen, die evangelische Diakonissenanstalt zu Flensburg für das Diako-Krankenhaus und die katholischen Malteser Norddeutschland für das St.-Franziskus-Hospital.

Jetzt können die konkreten Planungen für den Klinik-Neubau beginnen. Wenn alles glatt läuft, rollen in drei Jahren die ersten Bagger an. 2030 soll das Krankenhaus fertig sein.

Nicht zuletzt die Insolvenz des Diako-Krankenhauses hatte immer wieder Zweifel genährt, ob aus den Plänen für das neue Zentralklinikum wirklich etwas werden würde.

Tatsächlich gibt es mit der Abwicklung des Grundstückskaufs kaum mehr ein Zurück. Der Kaufvertrag sieht neben der Zahlung des Kaufpreises keine weiteren Bedingungen vor. Er wird nicht einfach rückabgewickelt, wenn es mit dem neuen Krankenhaus doch nicht klappen sollte.

„Natürlich gehen wir alle ein gewisses Risiko ein“, sagte der Oberbürgermeister nach seiner Unterschrift. „Aber dieses Risiko ist kalkulierbar.“ Für die Wahl des Zeitpunkts habe auch eine Rolle gespielt, dass sich inzwischen abzeichne, dass das Sanierungsverfahren, in dem sich das insolvente Diako-Krankenhaus befindet, erfolgreich abgeschlossen wird. Wichtig war auch, dass das Land Schleswig-Holstein im März einen Förderbescheid über gut zwei Millionen Euro für die Detailplanung überreicht hatte.

Erst wenn diese Planung steht, wird greifbar, wie das neue Krankenhaus aussehen wird. Dabei spielt natürlich auch die bundesweite Diskussion über eine große Krankenhaus-Reform mit hinein, sagte Dirk Outzen, der Rektor der Diakonissenanstalt. „Wir können froh sein, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt noch keine fertigen Pläne haben, sondern auf den Reformprozess reagieren können.“

Das Ziel ist dabei klar. Das neue Malteser-Diako-Klinikum soll mindestens genau so viele Leistungen anbieten wie die beiden bestehenden Krankenhäuser – wenn nicht sogar noch mehr. Mit einer Ausnahme: Schwangerschaftsabbrüche wird es nur bei medizinischer Indikation geben, das machte Deitmaring noch einmal deutlich. Dieser Punkt ist mit den katholischen Maltesern nicht verhandelbar.

Noch keine Lösung im Streit um Schwangerschaftsabbrüche

„Hier arbeiten wir an einer Lösung, und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass uns das mit Hilfe der Diakonissenanstalt auch gelingen wird“, sagte Geyer und erhielt dabei von Outzen ausdrückliche Zustimmung.

Deitmaring, Outzen und sein Vorstandskollege Holger Menzel waren bei der Vertragsunterzeichnung in den Räumen der vornehmen Anwaltskanzlei Brock Müller Ziegenbein am Ballastkai zwar anwesend, unterschreiben durften sie nicht. Dieser formale Akt war den beiden Geschäftsführern der Malteser-Diako-Klinikum gGmbH vorbehalten, Torben Jürgensen (Diakonissenanstalt) und Sacha Falk (Malteser). Sie sind bislang die einzigen Mitarbeiter der neuen Gesellschaft und koordinieren die Planungen.

Wenn das neue Krankenhaus steht, sollen Diako-Krankenhaus und St.-Franziskus-Hospital ihren gesamten Betrieb in die GmbH überführen. Die neue Klinik werde eine große Strahlkraft für die ganze Region haben und „optimal aufgestellt“ sein, zeigte sich Holger Menzel überzeugt. „Ganz praktisch heißt zum Beispiel auch, dass wir am Peelwatt unseren Patientinnen und Patienten keine Verlegungen von einem Krankenhaus in das andere mehr zumuten müssen, und besser erreichbar sind wir außerdem.“

Was dann aus den beiden alten Krankenhaus-Grundstücken auf Duburg wird, ist noch völlig offen.

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